Also auf meinem Athena-125 ist vorne über dem Auslaß eine Produktnummer und wahrscheinlich sogar eine Seriennummer eingelasert - der ist allerdings auch erst ein paar Wochen alt, mag also sein, dass ältere Zylinder das noch nicht haben.
Jetzt könnte man eine Rechnung eines Händlers haben, der gewissenhaft diese Nummern auf die Rechnung übertragen hat. Dann könnte man im Falle der Eskalation damit herumwedeln..
Google hat mir allerdings auch keine Auflösung angeboten - soweit ich das auf dem Bild selber richtig erkennen konnte, ist ja eine Stelle wo auch der Kopf nicht gut reinpasst...
Auf der Straße würde ich mich auch maximal dumm stellen, denn im Prinzip - 124cm³ oder her - eigentlich bräuchte man eine ABE, ein Gutachten oder wenigstens irgendeine Form von Freigabe, um die Athena-Zylinder montieren zu dürfen. Wenn ich das richtig überblicke gibt es nichts von alledem...
Und dann sind wir aber wieder im Bereich Teilemarkt, wo praktisch 99% der Ersatzteile - inklusive derer, die die Hersteller selber verkaufen - schon lange keine entsprechenden Typprüfungen haben und man davon ausgeht, wenn der Hersteller ausreichend zertifiziert ist, wird das im Rahmen der bla bla bla...
Das ist einerseits vollkommen überreguliert und andererseits herrscht da eigentlich das vollständige Chaos - Rennleitung und TÜV überblicken das selber nicht mehr. Und das kennen wir alle: Bei einem Prüfer ok, beim anderen Katastrophe. Und selbst wir tun uns schwer, wo wir doch nur so eine Handvoll Fahrzeuge wirklich gut kennen - wie ist das erst mit Leuten, die an Tausenden Fahrzeugen Millionen Teile identifizieren sollen...
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Noch eine Anekdote aus meinem Autoleben: Seit 20 Jahren oder so gibt die sogenannten Kunifer-Bremsleitungen - Kupfer-Nickel-Eisen. Die sind besser zu verarbeiten und rosten praktisch nicht mehr - im Gegensatz zur Stahl-Erstausstattung. Das war 10, 15 Jahre kein Problem, weil irgenwo in der DIN drinstand, dass die Materialwerte von Kunifer die Werte erreichen, die man für Bremsleistungen braucht. Dabei hätte man es lassen können...
Dann ist dem TÜV (weiß nicht, wie's bei den anderen war/ist) eingefallen, dass man Nachprüfungen auch damit erreicht, dass Kunifer-Leitungen nicht mehr akzeptiert werden, weil die keine ABE/Zertifizierung haben. Die Hersteller der Kunifer-Leitungen haben das vorher nicht gebraucht und brauchen's wahrscheinlich auch jetzt nur für Deutschland. Dennoch haben die schnell reagiert, haben sich die entsprechenden Zertifikate besorgt und die Drucker/Laser, die seitdem eine KBA-Nummer alle 30 cm oder so auf die Leitung lasern/drucken.
Wenn man Glück hat, bleibt das im Motorraum lesbar... Wahrscheinlich ist dem TÜV aber jetzt wieder egal. Jetzt sind da überall Nummern drauf, da brauchen sie was Neues für die Drangsal der Nachprüfung.
Je älter ich werde und je mehr von diesen Bullshit-Geschichten ich erlebt habe oder erzählt bekommen habe, desto mehr verliere ich den Respekt und die Annahme, dass das irgendeinen Sinn hätte...