Athena-Motor

Alles rund um das Tuning der TDR

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schubsi
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Re: Athena-Motor

Beitrag von schubsi »

Moins!
"Haltbarkeit des Motors" doch ein wenig mehr beleuchten sollen. Ich sehe da durch aus Klärungsbedarf!!! :D
Naja, also ich habe schon gelesen, dass bereits nach 4.000 km ein neues Kit bzw. Kolben fällig war, das ist natürlich eine verdammt kurze Lebenserwartung, aber wenn man(n) "alles" rausholt, was geht, und dann die Leistung auch immer wieder abruft, dann kann ich mir schon vorstellen, das die Haltbarkeit darunter leidet...

Ein wenig erschrocken war ich schon, als nach der letzten Werkstattreparatur der Mechaniker meinte, wir würden uns nach ca. 10.000 km wieder sehen! Zumal ich zu diesem Zeitpunkt "lediglich" den Konus entfernt und das Kabel auf Masse geschaltet hatte, also Standardmaßnahmen, die jeder 15-jährige noch vor der ersten legalen Inbetriebnahme durchführt :)

Musste aber irgendwie sein, denn im gedrosselten Urzustand (allerdings "offen"), so wie Gott sie schuf, ist die TDR doch recht schwachbrüstig und wenn ich mich dann als gut 2-Zentner-Mann draufsetze und vom Fleck wegkommen möchte, ist die Leistung, die tatsächlich am Hinterrad ankommt, doch zu dünn... Aber nur im Standard-Zustand wird der TDR eine gewisse Haltbarkeit nachgesagt, mit jeder Maßnahme verkürzt sich die Lebenszeit -zumindest - des Kolbens im Quadrat (geschätzt, nicht empirisch evaluiert :-)).

Mag sein, dass man einem 125er Motor - z. B. im Rahmen des MotoGP - eine Leistung von ca. 50 PS (?) entlocken kann (anders kann ich mir Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h in dieser Klasse nicht erklären), aber das Motörli ist nach spätestens einem Rennwochenende "fertig". Das sind dann 1500 km? Ach nein, die Jungs rechnen ja eher in Betriebsstunden (50?)...

Trotz der zusätzlichen Maßnahmen, die ich getroffen habe, rechne ich mit nicht viel mehr als störungsfreien 8-10 Tkm. Danach fängts wieder an zu kribbeln. Mein Vorteil: Für den täglichen Gebrauch habe ich noch meine ungetunte Varadero ;-) Draufsetzen, Knöbbsche drügge und losfahren...

Warmfahren, bevor es auf den Asphalt geht, war eigentlich schon immer angesagt: Eine langsame Runde im Karree mit niegdrigen Drehzahlen, damit erst mal ein gewisses Wärmepolster aufgebaut werden kann und sich die ersten eiskalten Umdrehungen nicht so knallhart schädlich auswirken.

Was ich sonst noch so gemacht habe:
- Kühler getauscht, der hatte ein paar zu dolle Spritzer mit dem Hochdruckstrahler abbekommen, eine Großzahl der Lamellen war verbogen (Temp war aber immer im normalen Bereich).
- Boyesen Reeds. Ich verspreche mir von der 2-Klappen-Technik eine bessere Einströmung des Benzin-Luft-Gemischs, welches ja auch für die Innenkühlung sorgt.
- Größere HD (#280 statt #270): Wie im Schaubild schonmal verdeutlicht, ändert das Wechseln zu einer größeren HD die Gemischzusammensetzung nur in einem gewissen Bereich der Gasschieberstellung.
- Die Düsennadel war bereits einen Clip tiefer gesetzt.
- TwinAir Luftfilter (der eigentlich kein SPORT-filter ist), um der größeren HD bzw. der fetteren Gemischzusammensetzung gerecht zu werden (es nützt ja nichts, wenn der Motor im Sprit ersäuft wird)
- Auspuff ohne serienmäßigen Drosselkonus, in der Hoffnung, dass sich die Entwickler ausreichend Gedanken um dessen Form und Funktion gemacht haben.
- Ölüberschuss während der Einfahrphase (50 ml extra auf 10 l), der später verringert werden soll.

Ob nun die 9er oder die 10er ZK angemessen ist, muss ich erst noch austüfteln...
Senrex hat geschrieben:und einige tausend kilometer später (jetzt) funktioniert immer noch alles einwandfrei
Ich will ja nun nicht den Teufel an die Wand malen, aber lass uns mal evtl. bei Erreichen der 10-Tausender-Schwelle noch mal drüber reden. Mein letzter Motorschaden kam auch völlig überraschend und ohne jedwede vorherige Ankündigung... ;-)

Ich bin jedenfalls mental gerüstet, dass sich irgendwann (wieder) der Kolbenboden auflöst (wahrscheinlich 96%ige Ursache für Motorschäden). Vorbeugende Maßnahmen habe ich mir vorgenommen: Familienpackung ZyliKopf-Dichtungen und Fußdichtungen (muss ich noch nachordern, siehste...) und regelmäßig den Zyli runter und mindestens begutachten, in welchem Zeitraum, weiß ich noch nicht, aber es steht auf alle Fälle auf der ToDo-Liste.

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Sonnen!hut
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Re: Athena-Motor

Beitrag von Sonnen!hut »

Hallo,

Kolbenbodenkühlung durch Benzin ist sicher wichtig. Nur wenn man die Vergasernadel tiefer hängt, dann verschlechtert man die Benzinzufuhr im Teillastbereich. Und dort sehe ich ein großes Problem. Man fährt mit hoher Drehzahl und der Kolben glüht, dann kommt die Stadt. Bremsen und Gashahn zu. Und bummst schmilzt der Kolbenboden.
Ist alles geraten und wer weiß schon was da im Zylinder tatsächlich abgeht. Würde da zugern man life reinschauen.
Aber abgesehen von theoretischen Überlegungen, wären praktische Vorbeugende Maßnahmen doch viel besser.

Da hilft wahrscheinlich wirklich nur reinschauen. Aber wie? Und auf was muss man achten bzw, wie sieht denn ein Kolbenboden aus, der bald schmilzt? Kann man das durch den Auslasßschlitz sehen? Zylinderkopf abschrauben finde ich nicht sehr praktisch. Zumindest für mich, der am Motor noch nie nix was gemacht hat.

Evtl. doch eine Endoskop-Kamera durch das Zündkerzenloch. Hatte ich bereits mal mit Billigmodell versucht, aber Bild ist zu schlecht und Kamerakopf zugroß (14mm). Es gibt aber auch welche mit 10mm Kopf.
Gruß
Klaus
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Senrex
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Re: Athena-Motor

Beitrag von Senrex »

Also ich kann mir schon vorstellen, dass Profis z.B. Rennsport oder auch Motorenentwickler genau wissen was da passiert, leider sind die neuen Motoren ja fast auschlieslich 4-Takt...
Ein Freund hat so ein super schönes Buch über Motoren, von Audi glaub ich, sowas bräuchte man mit 2-Takt Orientierung, denn da steht alles drin (z.B. wie sich die verschiedensten Kolbenformen, Material, Hubraum oder Kurbelwellentypen auswirken).
Ich glaub ich muss es mir mal ausleihen vllt steht ja auch etwas über 2-Takter drin.

@schubsi: Wie gesagt, ich rechne seitdem zusammen bauen des Motors damit, dass er mir wieder um die Ohren fliegt. Umso mehr freue ich mich das er immer noch funktioniert :)
Wenn ich Glück habe kann ich noch diese Saison zu Ende fahren ;)

Sonnen!hut hat geschrieben:Man fährt mit hoher Drehzahl und der Kolben glüht, dann kommt die Stadt. Bremsen und Gashahn zu. Und bummst schmilzt der Kolbenboden.

Hm, also kein erfahrener 2-Taktfahrer würde das machen^^
Ich kuppel dann einfach aus und rolle lieber, als das ich die hohe Drehzahl ohne Sprit/Öl-Zufuhr in kauf nehme.
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schubsi
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Re: Athena-Motor

Beitrag von schubsi »

Nur wenn man die Vergasernadel tiefer hängt, dann verschlechtert man die Benzinzufuhr im Teillastbereich
Schon klar, hab mich verdrückt RUM-gefalscht, also falsch-RUM ausgedrückt: Die Nadel ist einen Clip höher gesetzt bzw. der Clip eine Nut tiefer...
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Re: Athena-Motor

Beitrag von lorttill »

ich sehe das ähnlich wie sonnenhut, den Zylinder immer wieder rauf und runter zunehemen nervt auf dauer und ist ziemlich aufwendig. aber wie kann ich trotzdem gucken, ob ich nicht meinen kolben (nach 20tkm) mal wechseln soll.. ich meine, woher soll ich wissen ob der jetzt noch 20tkm hält oder kurz vor schluss ist?
bei den mitos und rs wird der kolben ja spätestens nach 20tkm gewechselt. und wenn ich jetzt meine tdr mit der mito und der rs von freunden vergleiche, ist die tdr nicht langsamer. also liegt doch eig ein kolbenwechsel nahe oder? und ich "fahre" auch immer mit gezogener kupel wenn ich den gashahn zudrehe. was die haltbarkeit schon erheblich steigert.
LG Till
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Re: Athena-Motor

Beitrag von schubsi »

@schubsi: Wie gesagt, ich rechne seitdem zusammen bauen des Motors damit, dass er mir wieder um die Ohren fliegt. Umso mehr freue ich mich das er immer noch funktioniert
Wenn ich Glück habe kann ich noch diese Saison zu Ende fahren
Fragen wir mal so: Welche Laufleistung hat denn Dein 170er inzwischen?

Dem 170er sagt man ja nach, etwas weniger drehfreudig zu sein (mag - angeblich - nicht großartig über 9500 gehen), muss er ja auch nicht, er soll ja durch größeren Hub mehr Durchzug/Drehmoment entwickeln. Da Du nicht den ursprünglichen Zylikopf verwendet hast, sondern Dein alter modifiziert wurde, könntest Du das Glück haben, dass er ne geringere Leistung entwickelt, als eigentlich geplant. Das führt im Endeffekt zu einer höheren Laufleistung.

Nur als Beispiel: Die alten Normalbenzin-Motoren von Opel (mein erster PKW war ein 77er Ascona B mit 1,9 l Hubraum und lächerlichen 75 PS) waren kaum kaputt zu kriegen, waren aber auch keine Renn-Maschinen :)

Brauchst meines Erachtens gar nicht so furchtbar skeptisch sein (verkehrt isses natürlich nicht, dann erwischt es Dich wenigstens nicht unerwartet), da finde ich die Motor-Modifikationen von chris.zweirad deutlich gewagter...

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Senrex
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Re: Athena-Motor

Beitrag von Senrex »

Die Laufleistung des 170er Athena liegt bis jetzt so um die 6-7 Tkm.
Deiner These, die durch verminderte Leistung resultierende längere Lebensdauer, schließe ich mich an.
Ich bin mir sicher das der Athena 170ccm Satz wenn alles andere auch passt viel mehr Leistung bringt als ich momentan zur Verfügung habe (Mit 125ccm Athena den ich vorher hatte (minus alle drosseln) ging sie besser als jetzt)
Das mit der Drehfreudigkeit könnte auch hinhauen, ab ca 9-10tUpm geht die Kraft verloren und über 10 dreht sie nur auf längeren Strecken oder bergab. Mit dem 125er dagegen hat sie locker bis 11tUpm gedreht. (ungefähre werte da mein DZM nicht so nett zu mir ist...)

Meine größte Angst am Anfang war ob der Zylinder mit dem angepassten Kopf Kolben harmoniert, aber das funzt anscheinend ganz gut.
Vllt hab ich durch den Murks wirklich glücklicherweise ein etwas beständigeres Setup erschaffen ;)

Die Fahrweise aber denke ich spielt auch eine große Rolle.
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Re: Athena-Motor

Beitrag von schubsi »

lorttill hat geschrieben:den Zylinder immer wieder rauf und runter zunehemen nervt auf dauer und ist ziemlich aufwendig
Ich vergleiche das mal mit den Renn-Teams im Motorsport:

Was meinste wohl was die während eines Renn-Wochenendes öfters mal machen?

Grundregel: Wer tuned, muss öfters mal ziemlich gut hinschauen und sich verdammt viel Mühe geben.
Wer sich auf ein Standard-Möpp draufsetzt, darf sich drauf verlassen, dass das alles "passt" und auch "hält"!

Und nun die Gretchenfrage: Hast Du getuned? Forderst Du dem "Standard-Paket" mehr Leistung ab? Hast Du mit irgendwelchen Maßnahmen die thermische Belastungsgrenze überschritten?

Wenn ja, musst Du auch in den sauren Apfel beißen, so wie die Rennsportler...
Senrex hat geschrieben:Die Laufleistung des 170er Athena liegt bis jetzt so um die 6-7 Tkm
Na, dann bist Du ja noch "im grünen Bereich"...

Der 170er hat thermisch betrachtet keine bekannten Vorteile, der leidet genauso. Schon mal durch den Auslass mit nem kleinen Spiegel in den Brennraum reingeschaut? Zahnarzt-Besteck und ne gute Taschenlampe helfen dabei, gibts bei POLLIN.de für billiges Geld...
ob der Zylinder mit dem angepassten Kopf Kolben harmoniert
Da was nach Pi-Mal-Daumen zu verändern ist schon mal mutig, in der Tat. Ungefähr scheints ja hingehauen zu haben, aber nur aufgrund der offensichtlich geringeren Leistung ist noch nicht raus, ob der Kolben dadurch tatsächlich weniger belastet wird - wir erinnern uns an die heiße Druckwelle, die aus dem Krümmer zurückschlägt...
Die Fahrweise aber denke ich spielt auch eine große Rolle.
In der Regel ist es doch so, dass Tuningmaßnahmen (und der 170er ist eine definitive) einen bestimmten Zweck haben, gell? :) Ich mach die Büchse doch nicht "scharf" und tucker dann "mit Standgas" in der Gegend RUM, oder?

Meine beiden TDRs sind nach ca. 8000 km, gerechnet ab Tuningmaßnahmen (Konus, CDI), in einen Motorschaden "reingerannt". In beiden Fällen vermute ich die Ursache im sich auflösenden Kolbenboden (bei der ersten, die geklaut wurde, konnte ich ja leider nicht nachschauen). Du möchtet mir doch bestimmt nicht unterstellen, dass ich nicht weiß, wie ich - vernünftig - mit einem Motor umzugehen habe, oder? Nur soviel: Ich bin mit beiden keine "Rennen" gefahren, ganz "normaler" Betrieb unter Beachtung der Basics...

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Re: Athena-Motor

Beitrag von Senrex »

schubsi hat geschrieben:Du möchtet mir doch bestimmt nicht unterstellen, dass ich nicht weiß, wie ich - vernünftig - mit einem Motor umzugehen habe, oder?
Nein das möchte ich nicht^^
Also meine Fahrweise ist auch alles andere als vorsichtig, ich dreh die TDR gerne und gut bis zu ihrer grenze und bin auch sonst eher flott unterwegs. Bei mir ist die TDR ein Spass Moped und sollte etwas kaputt gehen ist es zwar ärgerlich, aber das schrauben macht schlieslich auch irgendwie Spass :)

Mit der Fahrweise meinte ich eben die 2-Takt-Basics, denn wenn jemand der immer nur 4-Takter gefahren ist auf eine 2-Takt umsteigt und genauso weiter fährt wie vorher (z.B. Motorbremse) wird er gewaltig auf die Schnauze fallen. Ich hab mir damals meinen 50er Motor vom Moped demoliert, indem ich Bergab im Gang "gerollt" bin (war natürlich getuned), Fazit war ein zerbrochener Kolben. Hab mir dann damals 50er Athena Kit geholt und das lief mit 20er Vergaser super bis zum Ende als ich sie verkauft hab.
schubsi hat geschrieben:Schon mal durch den Auslass mit nem kleinen Spiegel in den Brennraum reingeschaut?
Ja, mein Kolben hat ganz leichte eher nur angedeutete Riefen, ich vermute stark das die vom Zylinder kommen, da er ganz leichte, naja riefen ist wohl zuviel gesagt, miniriefen^^ hatte.


Ich freue mich einfach über jeden Kilometer den ich mit viel Spass auf meiner TDR genießen darf :)
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