Vergaser nach Überholung noch schlechter

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Axel1960
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Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Hallo Gemeinde,

ich bin mit meinem Latein am Ende, das Bike ist im O Zustand und bockt nach der Vergaserüberholung nun noch schlimmer als davor.

Vorher bockte sie nur bei Vollgas jetzt auch bei Halbgas wieder ab 9.000 UPM etwa.

Dann stellte ich feste das es besser wird wenn ich unten am Luftfilter Flansch den Resonazbehälter entferne.

So dachte ich vielleicht zu fett und baute dann eine 260 HD ein, leider auch keine Besserung.

Nicht das es am Ende die Zündung ist.
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schubsi
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von schubsi »

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# Nicht das es am Ende die Zündung ist.

Die Zündung habe ich im Moment gar nicht im Verdacht, da wurde nämlich nix dran verändert. Oder doch?

Grundsätzlich gehe ich jetzt mal davon aus, dass der Vergaser jetzt so funktioniert, wie die Inschenöre das damals festgelegt haben: 15 PS bei 7000 U/min. Ich sehe Topham sehr wohl in der Lage, den Vergaser ordentlich instand zu setzen.

Ich muss jetzt leider wieder spekulieren: Der TM28SS ist mit der relativ großen #270 eigentlich "fett" genug, wozu dann noch ein PJ mit nem Plus (begrenzt durch - wahrscheinlich - #60 PJ-Düse) an Sprit? In dem französischen Forum yam2stroke.fr habe ich aufgeschnappt, dass die PJ-Funktion bei ca. 8.500 U/min einsetzt. Bei 8.500 U/min erreicht man im 6ten Gang ca. 106 km/h. Meine Vermutung, dass mit dem einsetzenden PJ bei 8.500 eine zusätzlich Drosselung einsetzt, in dem man den Motor gänzlich überfettet.

Demnach wäre das von Dir beschriebene "Bocken" eher ein 4Takten wegen massivem Spritüberschuss.

Die Verringerung von #280 (von Topham verbaut) auf #260 (Herkunft? Ich traue dem Aftermarket nicht mehr über den Weg) wäre wahrscheinlich zu wenig. Ich würde vermuten, Fehlkonfiguration des Vergasers ausgeschlossen, keine sonstigen unkontrollierbaren MODs (Ansaugrüssel etc.), keine Falschluft, dass dieses 4Takten bei Verwendung einer kleineren HD weg geht, aber Vorsicht: Mit weniger Innenkühlung wirds bei hohen DZ gefährlich.

Mein Opitz-Motor hat mit #270 gefressen, ob mein Vergaser damals aber 100% in Schuss war (funktionierende PJ-Funktion) kann ich nicht mehr reproduzieren, er wurde zu heiß, das ist sicher!

Vielleicht versuchst Du es als erstes mal mit der originalen #270 und deaktiviertem PJ, Schlauchanschlüsse richtig verschließen, sonst haben wir wieder Falschluft im Spiel. DAS hatte damals GerhardL mit seiner 5AN gemacht und festgestellt, dass die kleine eben doch nach oben rausdrehen kann...
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Axel1960
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Hallo Schubsi,

erst mal vielen Dank für deine Unterstützung, so langsam gehen mir die Ideen aus.

Der Membranblock ist unauffällig und hat neue originale Membrane, gerade eingebaut.

An der Zündung wurde nichts geändert, der Pickup Widerstand liegt bei 296 Ohm.
Die Zündspule, das Zündkabel und der Kerzenstecker entsprachen den Werten aus dem Handbuch.

Dennoch werde ich den Stecker, das Zündkabel und auch die Kerze heute erneuern.

Das der Motor nach der Instandsetzung des Vergaser jetzt mit der O Bedüsung, (270 HD 0,25 Leerdüse, Clip auf vierte Kerbe) überfettet hatte ich auch im Sinn, und habe dann auf eine 260 HD gewechselt keine Änderung, dann habe ich das Powerjetsystem deaktiviert wieder keine Veränderung.

Ich könnte jetzt noch eine größere HD einbauen, weil nach der Vergaserinstandsetzung das Stottern 1.000 UMp früher begingt und auch noch bei Halbgas auftritt.

Das der Motor jetzt auch bei Halbgas stottert könnte damit zu tun haben das Topham die Nadel höher gehängt hat, und das der neue Düsenstock jetzt weniger Sprit durchlässt als der ausgeschlagene alte Stock.

Dennoch ist es unlogisch das der Motor nicht mit der O Bedüsung sauber läuft, es sein denn es ist so wie du es vermutest das die Bedüsung auf die gedrosselte Version abgestimmt ist.

Dagegen spricht das andere TDR mit der O Bedüsung offen vernünftig laufen.

Ich habe einen sehr netten TDR 125 Fahrer kennengelernt, der sendet mir seinen Vergaser zu, um zu sehen ob es tatsächlich ein Vergaserproblem ist.

Dann wäre da noch der Drehzahlmesser, wäre es möglich das die Welle vom Drehzahlmesser beim Hochdrehen in den ersten drei Gängen nicht schnell genug hoch dreht und ich bereits im Begrenzer bin obwohl nur 8.500 UPM angezeigt werden ?

In den größeren Gängen hat die Welle ja mehr Zeit um hochzudrehen.
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schubsi
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von schubsi »

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Guten Morgen Axel,

# nach der Instandsetzung des Vergaser jetzt mit der O Bedüsung, (270 HD 0,25 Leerdüse, Clip auf vierte Kerbe

Topham hat ne #280 eingebaut, so stehts jedenfalls auf der Rechnung.
Bei der Angabe, wie die Düsennadel eingestellt ist, muss man schon genauer vorgehen: Am besten betrachtet man die Einbauposition = spitze Seite der Nadel zeigt nach unten. Nutzung der unteren Kerbe sorgt dafür, dass die Nadel maximal aus der Nadeldüse herausgezogen wird. Dies bewirkt eine frühere, stärkere Freigabe des Durchlasses der Nadeldüse, mehr Durchsatz von vorgemischtem Sprit im Verhältnis zur Schieberöffnung.
Aus der Logik ergibt sich: Nutzung der oberen Kerbe versenkt die Nadel tiefstmöglich in der Nadeldüse (Mischrohr!) und verringert den Spritgemischdurchfluss maximal im Verhältnis zur Schieberstellung.

# dann habe ich das Powerjetsystem deaktiviert wieder keine Veränderung.

Wie deaktivierst Du es? Mit so einer Klemmzange ?

Das erstaunt mich schon: #280 plus #60 wäre ein erklärbares Phänomen, ne #280 alleine dürfte noch nicht so stark zuschlagen (4takten).

Mein nächster Test würde eher in Richtung kleinere HD gehen, also ne #240 oder sogar #210, immerhin kommen die Motoren der DT125 auch damit klar und es ist immer noch im Bereich der von vielen Berechnungsformeln empfohlenen Hauptdüsengröße. Mit so ner Bestückung darfst Du natürlich nicht auf die Bahn (da wo Du die 140 immer getestet hast), die Strecke ist zu sehr Motor-Exitus-lastig :shock: Aber mal kurz den Motor ausdrehen lassen ist durchaus drin.

# Dagegen spricht das andere TDR mit der O Bedüsung offen vernünftig laufen.

Darauf würde ich an Deiner Stelle nichts geben, jeder Motor, jedes Bike ist irgendwie immer anders. "Andere" haben auch reihenweise ihre Motoren in den Himmel geschickt, das berichteten die Herrschaften eher seltener mit stolz angeschwollener Brust, aber wir haben ja gelernt: "Omma sacht, 'n 2Takter läuft zu mager richtig geil, aber eben nicht lange..."

Meine TDR mit #270 (orig. Mikuni-Düse) und begrenztem PJ (ne #35 war da drin IIRC) dreht die kleinen Gänge bis 10.000, im 6ten ist - bei Sekundärübersetzung 16/55 - aber allerspätestens bei 9.000 Schluss, das sind 116 echte km/h mit mir Klöps'chen (182/120) drauf (Tacho zeigt etwas über oder ca. 125, weiß nicht genau, so schnell fahre ich sehr selten).

# das die Welle vom Drehzahlmesser beim Hochdrehen

Ganz wichtig: Ich habe meinen DZM "geeicht", habe bei 7000 U/min mit nem elektronischen DZM Handgerät verglichen, die Nadel abgezogen und versetzt wieder aufgesteckt. Das Ding ist mechanisch und lediglich ein "Mäusekino" zwecks Unterhaltung, mehr aber auch nicht. Willst Du Drehzahlen messen, dann schau auf ein Messgerät...

# In den größeren Gängen hat die Welle ja mehr Zeit um hochzudrehen.

Dann dreh doch die kleinen Gänge langsam aus :lol:

# ich bereits im Begrenzer bin obwohl nur 8.500 UPM angezeigt

Ich bleib dabei: Es gibt keinen Begrenzer!
(Laut Matrix gibt es ja auch keinen Löffel! (tm) :lol: )

So, jetzt gibts erstmal Frühstück!
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Axel1960
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Hallo Schubsi,

dann hoffe ich das dir dein Frühstück geschmeckt hat.

Ich habe zwar eine 280 HD von Topham erhalten aber auch meine 270 HD geprüft zurück bekommen.

Meine Versuche :

1. 270 HD
2. 290 HD
3. 290 HD mit abgeklemmter Powerwalze
4. 290 HD verschlossenes Powerjet System Schlauch (mittels eines passenden Stück Kabel), war dicht man konnte nicht mehr durchpusten.
5. 260 HD
6. 260 HD ohne Luftfilter

Pickup gemessen 296 OHM
Kerze, Kerzenstecker und Zündkabel erneuert.

Dann die Geschwindigkeit mit dem Drehzahlmesser und Geardata abgeglichen, Tacho und Drehzahlmesser scheinen zu stimmen.
Motor bockt und stottert zwischen 9.000 und 9.500, je größer der Gang je mehr Drehzahlen sind möglich.

1. Gang 8.500 - 9.000
2. Gang 8.700 - 9.200
3. Gang 9.200 - 9.500
4. Gang 9.500 -10.000 heute das erste mal aufgetreten
5. Gang 9.500 -10.000 heute das erste mal aufgetreten
6. Gang dreht sie nicht bis zum Stottern

Dann habe ich die Spannung der Lichtmaschine gemessen:

1. Motor aus 13,5 Volt gemessen am Plus/Minuskabel der Batterie
2. Motor gestartet 14,4 Volt gemessen am Plus/Minus der Batterie ( Lichtmaschine arbeitet).

3. Motor gestartet dann Plus/Minus abgeklemmt, Motor dreht nicht über 2.000 UPM Spannung an den Plus/Minuskabel ohne Verbindung zum Akku 2-3 Volt.

Ich dachte das die alten Zweitakter auch ohne Akku fahren, ist wohl nicht so.
Zuletzt geändert von Axel1960 am 1. September 2022, 05:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Axel
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von freeyourminds »

Du schreibst das sie besser lief nach dem du den Ausgleichsebehälter vom Ansaugstutzen abgezogen hast. Das bedeutet sie konnte dann dort Falschluft ziehen und hat eventuell überflüssiges Gemisch in die Atmosphäre gedrückt. Jetzt wäre zu klären ob sie zu viel Kraftstoff oder zu wenig Luft bekommt. Auf letzteren Punkt ist noch keiner eingegangen.
Axel1960
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Hallo Freeyourminds,

ich meine nicht den Behälter 13 am Ansaustutzen sondern den Behälter 25 am Verbindungsschlauch zum Luftfilterkasten. Das entfernen des Behälters bewirkt ja eine größere Luftzufuhr.
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Da ich bisher nur mit Viertaktern zu tun hatte, (meine letzte siehe unten) habe ich lange gerätselt wie sich beim Zweitakter das sogenannte Viertakten verhält.

Im Netzt gibt es dazu aussagen die sich widersprechen, nun habe ich hier ein Video gefunden wo ab der Minute 7:30 ein Prüfstandslauf gezeigt wird von zu mager Lauf 1 bis zu fett Lauf 2.

Nun an alle hier die das beurteilen können, sind diese Aussagen richtig ? Denn nachdem was dort gezeigt wird, überfettet mein Motor trotz 260 HD und ich müsste wohl dann wie Schubsi schreibt deutlich kleinere HD testen.

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Gruß Axel
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von schubsi »

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Moins!

# das Bike ist im O Zustand

Ist denn auch der Schnorchel Nr 23 wieder da, wo er hin gehört?


# Motor dreht nicht über 2.000 UPM Spannung an den Plus/Minuskabel ohne Verbindung zum Akku 2-3 Volt

Da spielt wahrscheinlich der Regler noch ne Rolle, der kann mit fehlendem Energiespeicher (Akku) irgendwie nicht umgehen. So ein ähnliches Problem hatte ich zuletzt mit meiner 01er Varadero, der Akku war zu 100% leer (Zündung an, Licht an, mehrere Stunden): Anschieben funktionierte gut, aber ich konnte ohne Fahrlicht kein Gas geben <schulterzuck>

Ich hätte nicht gedacht, dass die Zündanlage vom geregelten Bordstrom abhängig ist.

# Ich dachte das die alten Zweitakter auch ohne Akku fahren

... trifft vielleicht auch eher für rudimentäre Technik zu (Kreidler Florett und Konsorten) 8)


# der sendet mir seinen Vergaser zu

Stellt sich mir halt die Frage, in welchem Zustand dieser Vergaser dann ist?
Einfach mal so zum Vergleichen ist ja ganz schön und gut, aber welche Schlussfolgerung lässt das dann zu? Dass Topham vielleicht nicht sauber gearbeitet hat? Kann ich mir nicht vorstellen...

Nochmal: Mein Opitz-Motor hat mit der Standardkofiguration (HD #270, TwinAir LuFi, Boyesen Reeds, Rest Serie) in hoher Drehzahl gefressen --> zu mager, zu wenig Innenkühlung, aber "Omma" fands geil, die kleine lief wie vom Deibel getrieben!


Dein Motor scheint bei 100% intaktem, von Topham überholtem Vergaser deutlich zu fett zu laufen, denn...

# Prüfstandslauf gezeigt wird von zu mager Lauf 1 bis zu fett Lauf 2.

ja, da erkenne ich das 4takten, beim ersten Gasschub noch stärker mit 2 Aussetzern und beim zweiten Gasschub dann das "Schrubbern", als wenn jeder zweite Arbeitstakt wegen Versaufens ausfällt.

Eine leichte Form des 4takten erlebt man auch, wenn man kalt gestartet ist, fährt zurückhaltend los, Choke abgeschaltet und beschleunigt dann, der Motor will noch nicht so richtig, er hat noch nicht die ideale Temperatur, merkt man auch am starken blauen Rauch...

Ahnst Du an der Stelle, wie tricky der Prozess des "Abstimmens" sein kann? Und wehe, Du veränderst hinterher weitere Parameter, dann geht das Drama von vorne los. Oder Du machst zu viele Veränderungen gleichzeitig... Oder solche, die man nicht machen darf (Schnorchel).

Bin ja gespannt, ob wir das irgendwann mal hinbekommen...

Übrigens: Der 125er ist kein 170er, er kann zwar auch schon ne ganze Menge, aber eben nicht unendlich. U. a. zum Erreichen von Höchstgeschwindigkeiten braucht man viel Dampf, um diesen zu erhalten gibts nichts besseres als Hubraum, beim 125er kann man ein bissle was über die Drehzahl machen, z. B. Freischalten höherer Drehzahlen mit Bums (ca. 23 PS bei 8 oder 9.000 U/min) durch Entfernen des Drosselkonus. Man kanns noch auf die Spitze treiben aber irgendwann ist der Motor nicht mehr alltagstauglich (und das soll unserer ja bitte bleiben). Du wirst es nur sehr selten erleben, dass der Motor nach oben raus mehr Hispeed erreicht. Ich hatte das bisher auch nur ein einziges Mal auf der BAB (Berliner Ring), eigentlich eine gegenwindträchtige Strecke, ich kam aus FFO, nach sehr langer Fahrt wurde die kleine immer schneller, wahrscheinlich half Rückenwind oder die auf der BAB übliche "Zugluft", der Motor "überdrehte", der DZM zeigte irgendwann 10.500, der Tacho etwas über 145, das müssten so echte 130 gewesen sein, schätze ich, mir wurde schlecht, ich hab dann Gas weggenommen.
Der Resonanzbereich des orig. Krümmers liegt so bei 7.500 bis 9.000, da drüber "geht" eigentlich kaum noch was. Das was ich da erlebte, war - wenn ich das richtig gelesen habe - ein "Überdrehen", die Abgase wurden durch die ansteigende Temperatur immer schneller und begünstigten höhere Drehzahlen.
Einen solchen Effekt kann man nicht erzwingen, naja, doch, schon, aber das könnte eine Materialschlacht werden, ich würde das nicht empfehlen. Ich genieße die Leistungsentfaltung des 125ers bis ca. 9.000 und verschone ihn von höheren DZ-Orgien.

Sacken lassen!
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Axel1960
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Guten Morgen Schubsi,

der Schnorchel 23 ist natürlich wieder da wo er hingehört.

Der Vergaser der mir geliehen werden soll ist aktuell auf einer TDR 125 aus 1998 montiert und damit fährt das Bike einwandfrei, laut Besitzer.

Die Bedüsung ist original was bedeutet 270 HD und eine 22,5 Leerldüse also etwas kleiner als meine und der Clip hängt auf der dritten Kerbe.

Was soll das beweisen wenn mein Motor mit dem geliehen Vergaser ohne Probleme läuft ?

Das etwas an meinem Versager nicht in Ordnung ist, was auch immer und ich das Teil erneut zu Topham senden werde,
Gruß Axel
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von freeyourminds »

Ach den Dämpfer um das Ansauggeräusch zu reduzieren hast du raus genommen. Hast du schon einen blick in den Luftfilterkasten geworfen? Vielleicht ist der Filter ja dreckig, zu nass oder sitzt nicht richtig und sperrt damit den luftdurchlass.
Axel1960
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Guten Abend Freeyourminds,

ja der Luftfilter ist sauber und trocken und sitzt korrekt, durch das Entfernen des Behälter bekommt der Motor ja mehr Luft und wenn er dann weniger stottert ist das ja ein Hinweis für eine zu große HD.

Ich konnte es nur nicht glauben das eine 270 HD zu groß sein könnte wenn doch Yamaha diese Größe vorgibt, deshalb habe ich auch keine kleineren als 260 getestet.

Immer dabei den letzen Kolbenfresser im Hinterkopf.

Das werde ich jetzt erst mal nachholen, dann sehen wir weiter.

Auf jeden Fall möchte ich mich für euere Unterstützung bedanken.
Gruß Axel
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Hallo zusammen,

heute habe ich eine 240 HD eingebaut und die Nadel von Position 4 auf Position 3 gehängt.

Ergebnis:

Das Stottern ist nicht mehr so hart und beginnt etwa später, der Motor war drehwilliger und hatte mehr Power.

Aber man hört den Motor klopfen, was ja ein Hinweis für ein zu mageres Gemischt ist.

Die Abgastemparatur lag bei 650 Grad.




Dann habe ich den O ESD gegen den JVS ESD getauscht um die Abgastemperatur zu senken.

Ergebnis:

550 Grad, somit bleibt der erst mal dran, sonst keine Änderung stottert wie vorher auch.

Dann habe ich geprüft ob ich am Zündfunken erkennen kann ob dieser wenn der Motor mit dem Stottern beginnt abreist.

Also Kerzenstecker runter, Zündkabel an die Kerze gehalten, Licht in der Garage ausgeschaltet, dann Vollgas.

Ergebnis:

Motor dreht bis 9.000- 9.500 stottert und der Zündfunken bleibt konstant.
Gruß Axel
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

So liebe Leute,

ich vermute das Topham in Ermangelung an neuen Dichtungen die Rückseite nicht demontiert hatte.

Ich habe neue Schrauben, im Gaszug Deckel und im Schwimmer Deckel, aber nicht auf der Vergaser Rückseite.

Nachdem der Motor beim Stottern ausgegangen ist und ich vor Fahrtantritt einen Benzinfilter eingebaut hatte, war mein erster Blick im Stand auf den Filter.

Er war leer, dann habe ich den Schlauch vom Benzinhahn abgezogen und die Suppe lief.

Dann überlegt und einen Freund angerufen, der sagt puste mal in den Belüftungsschlauch, war nur nix mit pusten.

Etwas war möglich aber ganz wenig, nun gehe ich davon aus das Belüftungsbohrungen nicht frei sind.

Hier eine Beispielfoto

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Gruß Axel
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von schubsi »

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Moin Axel,

ich suche schon die ganze Zeit nach der Schema-Zeichnung, die ich mal beim Surfen erblickt hatte, aber leider nicht wieder finde. Ob ich sie dann verwenden kann (Copyright) ist ja dann noch eine andere Frage.

Interessant dabei aber war und ist, wie dieses Belüftungssystem mit dem Rest des Vergasers zusammenhängt:

Die Spritzufuhr für das "Fahrgemisch" (ich nenn das jetzt einfach mal so) erfolgt über die Hauptdüse im Schwimmerkammergehäuse, das ist einfach zu erkennen.
Die Luftzufuhr läuft simpel durch das Venturi-Rohr (Hauptrohr des Vergasers).
Hinter dem Schieber, der die zugeführte Menge an Sprit-Luft-Gemisch reguliert, vereinen sich Luft und angesaugter Sprit und bewegen sich in Richtung Einlass des Zylinders.

Soweit alles schön!

Warum ist auf Spritseite noch eine "Flöte", aka Nadeldüse, aka Mischrohr dazwischen montiert?
Ich vermute, weil sich bei kleinen Mengen abgerufenem Gemischs die Dosierung irgendwie schwer tut.
Offensichtlich hat man sich dazu entschieden, den von unten (Schwimmerkammer) angesaugten Sprit etwas mit Luft vorzumischen und den ein wenig aufschäumen zu lassen, dann säuft der Motor nicht so schnell ab, wenn der Anwender schlagartig am Griff dreht.
Die Vormischung sollte nur in einem gewissem Maße erfolgen, also hat man sich offensichtlich entschieden, die Luftzufuhr zum Mischrohr zu begrenzen. Bei stärkerem Unterdruck (ich schätze mehr als 2-3% Schieberöffnung) im Venturi-Rohr spielt diese Belüftung des Mischrohres keine Rolle mehr.

Mir hat sich noch die Frage gestellt, warum ausgerechnet bei unserem, speziell für Yamaha 15PS-125er hergestellten TM28SS die Belüftung nicht an den gefilterten Luftkanal angeschlossen wird, sondern der Schlauch offen nach oben geführt wurde und frei in der Gegen rumbaumelt. Erst konnte ich mir das nicht erklären, doch dann kam ich zu dem Schluss: Da herrscht zu viel Unterdruck, die winzige Zuführungsleitung hätte keine Chance, im Ansaugkanal tatsächlich Luft anzusaugen und somit wäre der Sinn dieser Zuleitung untergraben. Warum hat man dann nicht wenigstens ein Schaumstoffkügelchen draufgesteckt, um wenigstens "Kieselsteine" abzuhalten? Weils wahrscheinlich auch schon zu viel Luftwiderstand erzeugt...

Die Franzosen (yam2stroke.fr) haben da auch schon dran RUM gebastelt, aufgebohrt etc. meines Wissen ohne nennenswerten Erfolg.

An der Beschriftung des Bildes erkenne ich, dass die luftbegrenzende Düse als "Drossel" interpretiert wird. Da stimme ich so nicht zu. Ich würde auch nicht empfehlen, da ran zu gehen. Rein von der Logik her verbessert sich nichts, wenn diese Düse rausgebohrt wird. Ich vermute eher, dass die Menge an begefügter Luft vermindert werden sollte, weil eine zu große Menge Luft für die Vormischung in einem anderen Betriebszustand Nachteile brachte...

Die Düse sollte durchlässig, also sauber sein. Drosseln kann man den Betrieb des Vergasers damit IMHO nicht.
Kannst Du französisch? Ich schick Dir mal was zu...

Du interpretierst meine Ausführung bitte als meine persönliche Meinung, denn wie schon mal betont, ich hab den ganzen Kram nicht studiert...
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Re: Vergaser nach Überholung noch schlechter

Beitrag von Axel1960 »

Hallo Schubsi,

vielen Dank für die Datei.

Als mir gestern der Motor ausging habe ich anschließend in den Schlauch der Hauptdüsenbelüftung gepustet.
Bild unten die C .
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Dort ließ sich kaum Luft rein pusten, heute morgen hingegen konnte ich etwas Luft rein Pusten.

Dann habe ich den Vergaser zerlegt und eine neue Dichtung bestellt (Carbon-Werkstatt Kai Diering).

Im offenen Zustand lässt sich etwas Luft in die Bohrung pusten, aber auch nicht mehr als geschlossen.


Hier ein Foto von den Bohrungen meines Vergasers.
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Nun ist alles frei, durch pusten geht jetzt ganz leicht, leider stottert der Motor immer noch 🤯
Gruß Axel
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