TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

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kleinermuffel
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TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von kleinermuffel »

Hallo TDR Fans!

ich habe mir im letzten Jahr, nach dem Neuaufbau eines Aprilia Leonardo 125 Gespanns noch eine TDR 125, Bj 97, Typ 5 AN, Ungedrosselt, 18 KW, ( Ich habe den Motorradschein) als Bastelobjekt gekauft.

Sie hatte erst 18 TKM aber Kolbenfresser, welchen ich im Winter/ Frühjahr vollständig repariert habe. Dazu bin ich schon seit einiger Zeit in Forum herumgegeistert und habe doch die eine oder andere wertvolle Info gefunden. Jetzt habe ich aber ein Problem:

Nach der Reparatur ist sie insgesamt 187 Km ohne Probleme gelaufen und dann habe ich erstmalig auf 9000 U/min beim Beschleunigen hochgedreht. Das ging bis in den 4. Gang prima. Dann fing sie an zu stottern und ist nach einem Kilometer widerwilliger Gasannahme stehen geblieben. Den Rest nach Hause habe ich geschoben !!! ( 5 Km, das hält fit !! )

Ich bilde mir als Ingenieur und Motorschrauber ein, von der Sache Ahnung zu haben, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt:

Der Motor dreht mit Anlasser durch, gibt aber nach 3-4 Sekunden orgeln nur eine leichte Fehlzündung im Auspuff von sich, sonst kein Mucks!

Bisher habe ich folgendes geprüft:

1. Verdichtung: o.k.
2. Zündkerze gewechselt, nix
3. Startpilot am Vergaser, nix ( Schlussfolgerung: Zündung defekt)
4. Zündkerze funkt, habe aber das Gefühl das der Zündzeitpunkt nicht stimmt!
5. Stroboskoplampe am Polrad, ohne Befund.Zündet an Markierung "F"
6. Lichtmaschine zerlegt, Pick up ohne Befund
7. Polrad abgezogen: Denkste !! Nutenstein ist vorhanden und nicht abgeschert.
8. Zündkabel gekürzt , Kerzenstecker gewechselt und alles wieder zusammengebaut.
9. Startversuch: nix ( Außer einem kleinen Peng im Auspuff !)
10. Tank abgeschraubt, Airbox raus, Vergaser zerlegt und gereinigt, Ansaugmembran geprüft. alles Zusammengebaut, Startversuch mit und ohne Startpilot: Nix (außer Peng)
11. Ypvs Walze: Servomotor geprüft, Stellung geprüft, ohne Befund!

Somit komme ich zu dem Schluss das das Problem nur an der Zündspule oder dem Zündrechner ( CDI) liegen kann. In diesem Zusammenhang habe ich an euch Profis folgende Fragen:

1. Hat einer schon Mal von einem solchen Problem an TDR, DT oder TZR gehört. ( Im TZR Forum habe ich einen gefunden, der hat nur vor einem Jahr vergessen hinzuschreiben was es nun war !!)
2. Die Markierung "F" am Polrad ist das der Zündzeitpunkt oder OT ???
3. Ist einem von euch mal die CDI kaputtgegangen und wie hat sich das geäußert?

Ich denke nach wie vor, das der Zündzeitpunkt nicht stimmt der Zündfunke kommt zu spät, also nach O.T und daher die Fehlzündung im Auspuff.

Auf eure kreativen Vorschläge zur Fehlerbeseitigung bin ich echt gespannt!!

Gruß

Achim
( TDR - Opa, ich denke, ich bin der Älteste hier !! Ist aber keine Leistung sondern eine Naturerscheinung !!)
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kleinermuffel
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Fortsetzung TDR stehen geblieben

Beitrag von kleinermuffel »

Hallo,

danke für die zahlreichen Vorschläge ! :D

Habe ich mir gedacht, das Problem ist nicht ohne. Mittlerweile habe ich noch die Zündspule, Pick up und den Kerzenstecker durchgemessen. Alle Widerstandswerte sind in der Toleranz gem Rep. Handbuch.

Habe zwischenzeitlich eine neue Zündspule bestellt. Mal ausprobieren.

Eine Frage noch:

Bevor ich auf bloßen Verdacht in eine neu CDI investiere, die Yamaha nicht gerade verschenkt, wollte ich euch fragen, ob mir einer mal eine ausleihen kann? Kann auch gerne die 80 Km/h Version sein.

Geht nur darum, zu testen, ob es vielleicht der Zündrechner ist. Bekommt der Verleiher sofort wieder. Porto zahle ich !!

Gruß

Achim
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kleinermuffel
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TDR Teil 3

Beitrag von kleinermuffel »

Die Zündspule ist da, habe sie gleich eingebaut mit dem Resultat von: "nixxxx" außer Peng natürlich! :D

So habe ich mir einen Kompressiondruckprüfer organsiert und siehe da: Kompression nur 3 Bar ! :shock: . Die Daumenprüfung am Zündkerzenloch hatte der Motor zwar bestanden. Aber eine Kompression von 3 Bar ist zum Zünden zu wenig!

Da ich das Mopped eh schon in Einzelteilen herumliegen hab, kam es darauf auch nicht mehr an:

Habe nun den Zylinderkopf runtergemacht und musste leider feststellen, das sich irgendetwas durch den Brennraum gearbeitet hat. Die Spuren am Kopf und an dem neuen Kolbenboden sind offensichtlich aber nicht gravierend, funktionsbeiträchtigend schon mal gar nicht. Also warum nur 3 Bar ???

Stellt sich mir aber die Frage was sich da durchgearbeitet hat und woher es kam. Im Auspuff habe ich nichts gefunden! Werde hier weiter berichten. Es ist zumindest eine neue Spur die man verfolgen sollte.

Dann ziehen wir mal den Zylinder! :wink:

Gruß aus Mühlheim
Achim

PS. Vielen Dank für das Angebot einer CDI ich denke aber ich verfolge erstmal diese Spur !!!
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Sonnen!hut
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Beitrag von Sonnen!hut »

Hallo Achim,
ich kann leider nix zu deinem Problem sagen. Ich kann nur einen Spiegel anschrauben und tanken. Den Rest überlasse ich der Werkstatt.

Dennoch muss ich dir noch eine Enttäuschung bereiten.

Den OPA-Titel kannste leider nicht haben. :D
Gruß
Klaus
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shjork
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Beitrag von shjork »

Wie gesagt, die CDI leihe ich dir gerne aus ;-)

Überprüf mal den Sitz der Kolbenringe und evt. die Dichtungen an der KW. Könnte sein, dass so die Kompression verloren geht.
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kleinermuffel
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Ursache gefunden !! Leider ! Hat einer einen Austauschmotor?

Beitrag von kleinermuffel »

Hallo TDR Fans,

jetzt hatte ich endlich mal Zeit den Zylinder zu ziehen und weiß nun was los ist.

Der Zylinder an sich, hat eine Riefe, sonst ist er obsolut o.K. also kein Grund für den Kompressionsverlust. Als ich mir den Kolben betrachtet habe, habe ich jedoch eine Überraschung erlebt.

Ich habe das gefunden was sich durch den Brennraum gearbeitet hat. Es war ein kleines Stück Kolbenring. Im Auspuff konte ich es nicht finden, es hat sich nämlich zwischen Zylinderwand und Kolben gearbeitet. Dabei hat es eine Riefe im Zylinder hinterlassen, den Kolbenboden passiert und die beiden Nuten für die Kolbenringe derart deformiert, das die Kolbenringe im Kolben festklemmen. Daher der Kompressionsverlust.

Ich nehme an, das das Stück Kolbenring vom ersten Kolbenfresser kam. Der Motor wurde damals teilzerlegt zur Diagnose und dann wieder montiert. An dem alten Kolben fehlte ein Kolbenring komplett. Ich nehme an, das bei der 1. Demontage ein Stück Kolbenring in das Kurbelgehäuse gefallen ist.
Den Motor habe ich zwar, nach dem ich sie gekauft hatte ausgebaut, mit Benzin ausgeschwenkt und mit Druckluft ausgeblasen. Aber das kleine Stückchen blieb wohl im Kurbelgehäuse liegen. Als ich dann den Motor erstmalig auf 9000 Umdrehungen beschleunigt habe, hat sich das Stückchen, durch die hohen Strömungsgeschwindigkeiten im Kurbelgehäuse gelöst und ist in den Brennraum gelangt.

Leider mußte ich auch noch feststellen, das das Pleullager an der Kurbelwelle blau angelaufen ist. Schlußfolgerung: Wenn der Motor nicht so kaputt gegangen wäre, wäre er mir einem Pleullagerschaden in jedem Fall innerhalb kürzester Zeit "hopps" gegangen!

Was haben wir daraus gelernt:
1. Bei einem Kolbenfresser darauf achten, dass alle Teile noch am Kolben dran sind. Fehlt etwas, ist in jedem Falle der Motorblock zu teilen.

2. Kompressionsprüfungen macht man nicht mit dem Daumen am Zündkerzenloch sondern mit einem Prüfgerät.

3. Wenn man schon 400 Euro für einen Zylinder mit neuem Kolben ausgibt sollte es an 180 € für eine neue Kurbelwelle auch nicht mehr scheitern. Man kann sich nicht sicher sein, das das Pleullager beim Festgehen nicht hinüber gegangen ist.

Und wie geht es weiter:

Na ja, wenn ich nicht preiswert einen Austauschmotor bekomme (Man kauft ja wieder die Katze im Sack), Überlege ich mir den Motor komplett zu zerlegen und mit einer neuen Kurbelwelle und -lagern neu aufzubauen. Der Kolben ist im Eimer. Beim Zylinder handelte es sich um einen neu beschichteten, sodas ich darauf spekuliere den Zylinder auf ein Übermaß aufhohnen zu lassen und gut.

Zum Glück ist das nur mein Hobby und die TDR muß nicht laufen. Aber aus wirtschaftlichen Gesichtpunkten ist dies ein Totalschaden. Aber wer schaut bei einem Hobby schon aufs Geld!!

Gruß aus Mühlheim am Main

Achim

PS: O.K. Klaus, Du bist TDR Opa, aber ich bin der Pechvogel des Monats!!! :(
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Sonnen!hut
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Beitrag von Sonnen!hut »

Hallo Achim,
ein wenig Basteln macht ja Spaß, aber bei dir artet das ja in kostspielige Arbeit aus.
Das war wirklich Pech.
Neu oder gebraucht? Das ist so eine Sache. Ich würde zu neu tendieren, da der Motor eh schon zerlegt ist. So haste dann die nächsten 20.000km ruhe.
Gruß
Klaus
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kleinermuffel
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Re: TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von kleinermuffel »

Donnerstag, den 14.05.2010 19.15 Uhr:

Sie läuft wieder !!!

Nachdem ich den Motor nun komplett, also bis in die letzte Schraube zerlegt habe, und komplett mit neuen Lagern, neuer Kurbelwelle, neuem Kolben , neuem Zylinder zusammengebaut und dabei noch alle Dichtungen und alle Simmeringe erneuert habe ( eine neue Kupplung habe ich ihr auch verpasst) ist sie heute um 19.15 Uhr zum ersten mal wieder angesprungen. Und zwar sofort und ohne orgeln :D :D :D :D .

Probefahrt war astrein, vergessen habe ich nix, sie schnurrt wie ein kleines Kätzchen, alles funktioniert. Scheint auch alles dicht zu sein. Getriebe schaltet einwandfrei. Nein es gibt nix zu maulen!

Morgen werde ich noch alle Verkleidungen montieren und das war es dann. Ist auch ein erhebendes Gefühl zu wissen, was sich in dem Motor gerade wie bewegt !!!

Kilometerstand jetzt 197 seit dem ich sie gekauft habe.

Habe noch ein paar Bilder von der Aktion für euch:

Primartrieb:

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Motorblock beim Teilen:

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Motorblock geteilt:

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Kratzer im Kurbelgehäuse von Metallstück:

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Zerstörter Kolben:

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Gruß aus Mühlheim und ein schönen Wochenende noch:

Achim
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Senrex
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Re: TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von Senrex »

Hey das freut mich für dich :D

Jetzt nur noch darauf achten, schön vorsichtig Zylinder und Kolben einfahren damit du länger deinen Spass hast :)


LG Senrex
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schubsi
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Re: TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von schubsi »

Hallo Achim...

Bin gestern aus Bayern (Honda-Treffen) wieder zurückgekehrt, und was lese ich da:
Probefahrt war astrein, vergessen habe ich nix, sie schnurrt wie ein kleines Kätzchen, alles funktioniert.
[Schulterklopf] und [Daumen hoch!] :)

Jetzt noch lieb und ordentlich einfahren (ja das macht man heute so ;-)) und nicht gleich volle Flamme losheizen...

Was zeigt das "Vibrations-Meter" an? Zufrieden mit dem Wössner?

-==[Schubsi]==-
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kleinermuffel
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Re: TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von kleinermuffel »

Ja, einfahren ist jetzt das A und O.

Ich habe mich jetzt auf den ersten Metern auf 5000 U/min beschränkt. Ist wohl klar :D Ganz sachte.

Zur Schmierung: Ölpumpe und zusätzlich 1:50 imTank. Solange bis ich weiß, ob die Pumpe funiert, und wieviel Öl sie zieht.

Popometer sagt keine Vibrationen, aber das ist bei 5000 U/min ja normal!

Gruß

Achim
Toratto1308
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Re: TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von Toratto1308 »

Hi kleinermuffel, ich hatte vor kurzem das selbe Problem ( 26.500 gelaufen) bin nach Hause gekommen, Leerlauf rein, Garagentor auf und plötzlich ging sie aus. Kompression, Funke , lichtmaschiene, Zündkabel und Kerze waren ok oder komplett neu. Bei mir war die Ursache das sich der kolbenring verdreht und sich an der Auslass Öffnung aufgehangen hat. Daraufhin hat er dem Kolben eine Ecke rausgebrochen. Jetzt mit neuem Kolben und Zylinder springt sie wieder ohne Probleme an.
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schubsi
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Re: TDR stehengeblieben und springt nicht mehr an !!

Beitrag von schubsi »

Hi Toratto,

Achim wird vermutlich nicht mehr antworten, der hat sich schon lange nicht mehr blicken lassen und der Eintrag hier ist von Mai 2010... ;)

Trotzdem eine interessante Schlussfolgerung, die ich so noch nicht auf dem Radar hatte:

Bei meinem werksmäßigen Kolben brach ebenfalls ein Stück heraus, leider hatte den Schaden eine Yamaha-Werkstatt instand gesetzt und ich habe die ersetzten Teile nicht mit bekommen. Der wohl recht große Brocken (Teil des Kolbenbodens an der Kante auf der Auslassseite) landete im Auspuff und konnte dort gefunden werden. Da ich nur mit geringen Drehzahlen unterwegs war, hatte ich wohl das Glück, dass keine Folgeschäden auftraten, anders als bei "Kleinermuffel", wie nachzulesen...

Warum nun ausgerechnet die kleinen Stifte, die ein Verdrehen der Kolbenringe verhindern sollen, versagen und es zu den beschriebenen Schäden kommt, bleibt immer noch unbeantwortet. Die von mir verdächtigte Ursache ist nach wie vor übermäßige Hitze im Brennraum, also eben in der Nähe der eingepressten Stiftchen und vor allem in der Nähe des Kolbenbodens, letzterer wird - meiner Meinung nach - auf Dauer "weichgekocht". Ansonsten würde ich einem Kolbenringe nicht genug Stehvermögen zugestehen, einfach mal so ein Stück des Kolbens raus zu brechen.

Aber immerhin: Die These des verdrehten Kolbenrings ist ein kleiner Teil des Rätsels, durchaus plausibel in der Reihenfolge der Ereignisse!

Hast Du das fotografisch dokumentiert? Den verdrehten Kolbenring und den beschädigten Kolben? Dann her mit den Bildern! :thumbright:

-==[Schubsi]==-
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