Erste Ausfahrt

Hier könnt Ihr Eure Probleme erläutern und um Hilfe fragen.

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desaarlänna

Erste Ausfahrt

Beitrag von desaarlänna »

Heute habe ich mit meiner Gattin die erste Ausfahrt gemacht. Ca. 100km durch das Saarland und Rheinland- Pfalz. Folgendes war Problematisch:
Starten nur mit choke, auch wenn sie warm ist.
Starten ohne Choke nicht möglich-
Standgas hält besser mit choke...
Standgas ohne choke nur schlecht einstellbar. Untenrum ein kleines Loch beim beschleunigen aus dem Standgas. Vergaser: Nadel des Schiebers heute erneuert. 3te Raste von oben eingesetzt. Kunstoffscheibe oben und unten, wie angegeben.
jegliche Bedüsung erneuert. 270er Hauptdüse, 25er Leerlaufdüse, alles wie origina gemäß Unterlagen vorgegeben. l. Konus im Krümmer ist raus, CDi offen und zusätzlich geerdet. V-max 105 kmh mit Sozius. aus dem Standgas nimmt sie schlecht an. dreht gut aber schlechte v-max. Kupplungsfedern verstärkt - neu. Kupplungslamellen sollte ich wohl auch erneuern. Wenn ich sie auf Drehzahl halte geht sie gut. Aus dem Drehzahlkeller hat sie Probleme. Ganz Obenrum ist sie ebenfalls etwas zugeschnürrt.
30mm Höherlegung mit Federbein auf 2ter Stufe von hinten (von weich richtung hart gesehen) ist mit Sozius genial.
Die 25mm Höherlegung wird nächste Woche getestet.
Moped liegt genial aber der drecks Vergaser macht mir Sorgen, was das einstellen betrifft...
Finde den Fehler .... das er im Standgas stabil läuft und obenrumm Leistung hat ........
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schubsi
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

Guten Morgen...

Vorab schonmal ein Schulterklopfer, dass Du das Puzzle offensichtlich "gelöst" hast. Eine Mopete in Kisten zu kaufen und sie dann auf die Straße zu stellen ist schon mal ne gewisse Leistung ;)
mit meiner Gattin die erste Ausfahrt gemacht. Ca. 100km durch das Saarland und Rheinland- Pfalz.
Hut ab! Mutig biste auch noch! Bei meiner allerersten Rundfahrt mit meinem jetzigen Weibi hat mich mitten in der "Wildnis" (nähe Spreewald) der Motor-Sensenmann überrascht. Erst ein Schnarren, Leistung weg, und ein blockierendes Hinterrad, alles innerhalb von 3-4 Sekunden, und ich ich war nicht drauf vorbereitet...
Starten nur mit choke, auch wenn sie warm ist.
Dass "wir" mit dem Vergaser noch ein Problem bekommen werden, hatte ich ja schon mal an anderer Stelle angedeutet...
Starten ohne Choke nicht möglich-
Wenn sie noch Temperatur hat, muss das möglich sein...
Standgas hält besser mit choke...
Zum Vergleich bei mir: Standgas nach "Bilderbuch" eingestellt (Prozedur dürfte geläufig sein?) auf ca. 1300 bis 1400 rpm, tuckert dann schön gleichmäßig vor sich hin (CO-dingsbums-Test bei TÜV-Abnahme 2,4%). Niedrigere DZ ist zwar "cooler", aber von Nachteil, z. B. schaltet sie schlechter runter, wenn Standgas zu niedrig. Auch die Lima dreht dann zu langsam.

Vergesse ich, den Choke zu schließen, läuft sie bei Standgas ca. 8-900 rpm, ganz niedrig, aber schön gleichmäßig, geht nicht aus. So muss es meines Wissens sein. Ist außerdem ein "Zeichen", wenn ich an der Ampel anhalten muss, dann werde ich gleich dran erinnert - da war doch noch was!
Standgas ohne choke nur schlecht einstellbar.
Es stellt sich mir jetzt gerade die Frage, ob Du den Vergaser wirklich "besiegen" willst. Wenn meine damalige Vermutung zutrifft, dass der nicht zur TDR passt, dann wird es nur auf einen Kompromiss, aber nie auf den idealen Zustand hinauslaufen. Aber gut, wir versuchen es...
Untenrum ein kleines Loch beim beschleunigen aus dem Standgas.
Ich würde aus der Grundeinstellung heraus eine Viertel-Linksdrehung der LL-Gemischschraube versuchen. Normaleerweise müsste das "Powerjet" Zusatzsystem beim plötzlichen Aufreißen des Schiebers über nen zusätzlichen Kanal eine gewisse Menge zusätzlichen Sprit in den Ansaugtrakt gelangen lassen, um dieses "Loch" zu verhindern. Ne Fehlfunktion (z. B. aufgrund Verschmutzung) würde ich hier erstmal ausschließen, da sich Deine Berichte bezüglich Vergaser-Instandsetzung ziemlich professionell gelesen haben...
Nadel des Schiebers heute erneuert. 3te Raste von oben eingesetzt.
Das dürfte die 2. von unten sein? Das habe ich als Grundeinstellung in Erinnerung...
Konus im Krümmer ist raus, CDi offen und zusätzlich geerdet. V-max 105 kmh mit Sozius.
V-Max alleine vorher getestet zum Vergleich?

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, warum ein Motor suboptimal läuft, als nur den Vergaser... ;)
Kupplungsfedern verstärkt - neu. Kupplungslamellen sollte ich wohl auch erneuern.
Warum?
Aus dem Drehzahlkeller hat sie Probleme.
Das würde ich mal als normal bezeichnen, die PW reißt schon einiges raus (fahr mal ohne, also PW auf Stellung offen, dann weißt Du was ich meine), ist aber auch keine Wunderwaffe...
Ganz Obenrum ist sie ebenfalls etwas zugeschnürrt.
Völlig normal: Da spielen auch noch andere Faktoren ne Rolle, mein Athena mag nur selten oberhalb von 9500 (da will ich aber auch gar nicht hin!)...
Zusammenspiel von Motor, dessen Zustand, Steuerzeiten und Auspuff...
Moped liegt genial aber der drecks Vergaser macht mir Sorgen, was das einstellen betrifft...
Finde den Fehler .... das er im Standgas stabil läuft und obenrumm Leistung hat ........
Versteife Dich nicht zu sehr auf den V, es sei denn, Du kannst mit einem (geliehenen?) Vergaser beweisen, dass Deiner Schrott und und der andere TOP ist...

Was verbrauchst Du so im Moment?

-==[Schubsi]==-
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desaarlänna

Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von desaarlänna »

Genowend
heute morgen hab ich mir nochmal den Vergaser vorgenommen. Komplett zerlegt und erneut gereinigt. Jeden blöden Kanal ausgeblasen, jede Düse gereinigt. Das Choke System mit neuem O-Ring eingesetzt. Alles nochmal eingestellt. Die Powerwalze habe ich etwas nach links vor die 4mm Bohrung gestellt. Erbebnis:
Ruhigerer Lauf untenrum. Im mittleren Bereich ok, obenrum keine Leistung mehr. Bei Vollgas fängt sie an zu stottern. mit Sozius ca. 80km/h AB nach Hause wieder neu einstellen. Powerwalze wieder auf "Bohrung" gestellt. Züge recht locker damit sie sauber läuft. Nach Gehör fängt der Stellmotor irgenwann an sich zu quälen, wenn die Züge zu stramm sind. Das wollte ich verhindern. Erneute Proberunde ohne Sozius. Besserer Durchzug. Bei Landstraßenfahrt dann gestoppt. Standgas ok. Jetzt die Gemischschraube langsam "rein" gedreht.Ausgangsbasis waren die 2 Umdrehungen raus, wie vorgegeben. Die Drehzahl steigt an. Nun hab ich den Punkt des besten Rundlaufes mit der Schraube rein/raus gesucht .Bei höchster - durch die Schraubenverstellung - erreichter Drehzahl mit der Standgas- Regulierschraube wieder auf ca. 1700rpm reguliert. Erneute Testfahrt. 115km/h bei 9000rpm im 6 Gang. Wenn ich bei Vollgas leicht Gas weg nehme geht sie geringfügig besser. Für mich ein Zeichen von zu kleiner Hauptdüse. 270er ist drin, wie vorgegeben. Ich denke, ich sollte in 10er Schritten hoch gehen. ... Die Düsennadel eine Raste höher setzen wäre auch noch einen Versuch wert... Vieleicht sollte ich das zuerst versuchen. Das geht sofort ohne wieder auf die neue Düse zu warten.....
Übrigens, Verbraucht habe ich bisher auf 100 gefahren km mit Sozius 5,1 Liter
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schubsi
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

die Gemischschraube langsam "rein" gedreht.Ausgangsbasis waren die 2 Umdrehungen raus, wie vorgegeben.
Ich orientiere mich immer daran, wie sauber sie nach Gasgeben wieder abtourt, für meinen Geschmack muss das ziemlich zackich gehen und der Leerlauf muss sich sofort sauber wieder auf gewollter DZ befinden. Dann dürfte die Einstellung an der Grenze Richtung "Fett" liegen.
Wenn ich bei Vollgas leicht Gas weg nehme geht sie geringfügig besser. Für mich ein Zeichen von zu kleiner Hauptdüse.
Da wäre ich mir nicht sicher, bei zu großer HD erhält man mMn den selben Effekt. Das Verhältnis Gas-Luft muss ja brennbar sein, wird mit zu viel Sprit angereichert, ersäuft es den Motor... Meine diesbezüglichen Experimente sind nun schon einige Jahre her (RD80LC2), aber ich erinnere mich noch daran, dass ich den deutlich größeren Götz-"Tuning"-Vergaser mit der (fuzzelig kleinen) orig HD des Yamaha-Vergasers bestücken musste, damit der 99er Polini-Rennmotor nicht gnadenlos absäuft, sobald man ein biss Gas gegeben hat. Ohne LuFi gings irgendwie besser, die Möhre machte aber höllische Ansauggeräusche (ergo nicht alltagstauglich)...
Vergasersystem.jpg
Vergasersystem.jpg (36.23 KiB) 18122 mal betrachtet
Wenn die HD erst im letzten Viertel der Gasgriffdrehung zur Geltung kommt...

[grübelnd]

PS: Beim RUMbolzen im Solobetrieb verbrate ich 4,2l, bei gemütlicher Überlandtour mit druchschnittlich 90 km/h sinds 3,6l, Vollgas-Orgien habe ich nicht im Programm ;)

PPS zum Thema Powervalve: Bei meinem Motor stimmte die Anleitung nicht - bei mir sind 2 Bohrungen. Ein Blick in den Auslasskanal verrät, dass die Kante verschwindet, wenn der "Zeiger" der Seilscheibe genau zwischen den beiden Löchern steht. Also nix mit "4mm Bohrer reinstecken etc.". Das hängt wohl von der eingesetzten PW ab, es gibt da deutliche Unterschiede, auch wenn sie alle 4FU-1 und 4FU-2 aufgedruckt haben. Nach der Initialisierung sollte die Walze völlig offen sein (keine Kante mit dem Finger im Auslass ertastbar). Und ja, der Stellmotor sollte frei laufen können und sich nicht kläglich anhören, intuitiv völlig richtig erkannt und eingestellt!

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gerhardl
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von gerhardl »

Habe mich soeben neu angemeldet, Vorstellung folgt noch...

Ganz kurz zu dem oben genannten Problem:
Habe auch so ein TDR-Schätzchen und kämpfe mit den gleichen Problemen, denen ich aber mittlerweile schon etwas auf den Pelz gerückt bin.

Vielleicht ist da für dich was dabei.

Meine Leidensgeschichte:

-kein Standgas:
Vergaser komplett zerlegen und peinlichst sauber machen (auch die Nadeldüse dazu ausbauen).
Anschließend wieder zusammenfrickeln, wobei alles (Schwimmerventilsitz nicht vergessen) 100% dicht sein muß. Schwimmerstand kontroillieren, evtl. korrigieren. Standardeinstellungen von Leerlauf- und Gemisschraube.
Vergaser wieder einbauen, probieren.
Wenn noch kein vernünftiges Standgas:
Kurberlwellensimmerringe kontrollieren (bei mir war der Simmering hinterm Generator auf der Kurbelwelle durch die lange Standzeit festgeklebt und hat sich beim ersten Startversuch in Wohlgefallen aufgelöst; Primärtriebseite war i. O.).
Sollte der Veschleiß von Kolben/Zylinder nicht allzu groß sein, müsste jetzt wieder alles halbwegs funktionieren.
Entscheidend bei 'nem 2-Takter ist Dichtigkeit aller Komponenten.

-kein Vollgas:
Habe bei mir den Übertäter auch schon gefunden: Die Leistungsdüse (Power-Jet-Düse)
Hat die Funktion, bei Vollgas das Gemisch etwas anzureichern, was in Verbindung mit einer etwas "kleineren" Hauptdüse die Abstimmung optimieren soll.
(Die schon oft gehörte Aussage, die Leistungsdüse dient dem besseren Übergang ist so nicht richtig. Dazu gäbs in anderen Vergasern Beschleunigerpumpen ober Membrane...)
Allerdings habe ich des Prinzip hier bei dem TDR-Vergaser noch nicht so ganz verstanden.
Da geht bei mir eine (geschätzt) 1,5mm-Bohrung von der Schwimmerkammer hoch zum Einlasskanal vom Vergaser ohne irgendeiner Bedüsung oder Sonstwas. Bei Vollgas holt sich somit der Ansaugstrom ungehindert aus dem Vollen und überfettet das Gemisch maßlos.
Habe jetzt mal versuchsweise die Leistungsdüse "unschädlich" gemacht. Geht ganz einfach: Nur den seitlichen Schlauch abstecken und wieder mit irgendwas auf der Ansaugseite verschließen (bei mir Schraube in Schlauch).
Tataaaa.... ich kann jetzt Vollgas fahren (ich weiß, evtl. etwas zu mager, aber zumindest den Fehler gefunden).
Zur Zeit bin ich noch auf der Suche, wie ich das Leistungdüsenproblem beheben kann, denn m
mn müsste da eine "Leistungsdüsen-Düse" dazwischen, die die ungehemmte Überfettung begrenzt.

Vielleicht weiß da jemand was darüber, bitte melden, denn normal kann das nicht sein.

PS:
Es ist möglich, dass bei mir eine evtl. zu große Hauptdüse verbaut ist (Ich weiß nicht, was da im Vorleben gelaufen ist). Wird wahrscheinlich bei weiteren "Forschungsarbeiten" durch Original ersetzt, mal schau'n.

so, habe fertig

Gruß
gerhardl
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schubsi
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

Hallo Gerhard!

Herzlich Willkommen in unserem kleinen Kreis!
Habe mich soeben neu angemeldet, Vorstellung folgt noch...
Immer mit der Ruhe, immerhin hast Du voll in die Tasten gehauen und einen u. U. wichtigen Beitrag gepostet, sowas nimmt wirklich niemand übel, ganz im Gegenteil! ;)
Aber gespannt auf Deine technischen und vielleicht auch persönlichen Daten sind wir natürlich trotzdem!

Zu Deinem Problem "PowerJet-Dingsbums":
Oliver H. hat auf dieser Seite http://www.down-and-forward.de/mikuni.html mal zwei Schrägströmer (dafür steht m. W. das zweifache 'S' in der Bezeichnung) von unterschiedlichen Modellen gegenübergestellt. Interessant finde ich ganz speziell ganz oben die Feststellung beim ersten Bild:

"Luftzufuhr HD: Messinganschluss gerade - Plastikanschluss gewinkelt"

Ist das der Anschluss, den Du mit "Schlauch und Schraube drin" verschlossen hast?
die Leistungsdüse dient dem besseren Übergang ist so nicht richtig
Das würde ich gar nicht mal so strikt verneinen: Eine Beschleunigungspumpe könnte auch helfen, aber wir haben ja keinen Platz, also muss ne andere Lösung her. Was passiert denn beim Aufreißen des Schiebers? Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der Unterdruck geringer, es wird nicht genug Kraftstoff durch die Düsen gesaugt. Hier könnte ein Zusatzgemischsystem, welches genau in diesem Moment einspringen kann, durchaus Sinn machen. Wie die Ingenieure das geregelt haben, dass es nur in dieser Situation wirkt (Unterdruck hier / Überdruck da), weiß ich nicht, bin ja auch kein Ing. sondern nur ein kleiner Schrauber-Muck...

So ein Vergaser kann schon ganz schön komplex sein, deshalb finde ich es auch immer wieder völlig unsinnig, dass "Tuner" nach Montage eines "Sportendschalldämpfers" eine größere HD verbauen...
dass bei mir eine evtl. zu große Hauptdüse verbaut ist
Wenn Du das Glück hast, dass noch der originale Vergaser montiert ist, dann kann ich zumindest für das deutsche Modell 5AN(5) Bj. 99 die 270er HD bestätigen. Siehste, das wäre noch interessant gewesen bei Deiner TDR (Typ/Baujahr), damit wir nicht Äpfel mit Birnen und so...

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desaarlänna

Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von desaarlänna »

Hallo Gerhard,
zunächst herzlich willkommen im Forum. Ich bin auch nicht so lang hier vertreten. Allerdings bin ich von der Kompetenz der Leute, die hier posten, begeistert.
Nun, Deine Eingaben waren sehr interessant und haben mich dazu bewegt, mir mein Moped noch einmal genau anzuschauen. Und siehe da, am Gehäuse des Lima - Deckels ist immer ein kleiner Tropfen Öl zu finden. Ich gehe stark davon aus, dass es mir ähnlich ergangen ist, wie Dir. Meine TDR "lag" gute 2 Jahre rum, bis ich sie als Teilehaufen gekauft und wieder zu einem Möp zusammengebaut habe. Ich denke, der Wellendichtring der Kurbelwelle hinter der Lima wird undicht sein. Solle da vieleicht mein Vergaserproblem ursächlich sein? Möglich, dass ich deshalb keine gescheite Einstellung zu stande bekomme?Ich werde den Dichtring ( sollte Yamaha Artikel Nr. 93102-25331 sein) bestellen. Kostet irgendwas um 12 Euronen. Dann noch fix ne Abziehscheibe schweißen und dann werde ich mir die Sache zur Brust nehmen.Wüsste ich die genauen Maße des Dichtringes, könnte ich den wahrscheinlich für kleines Geld sonstwo kaufen.
Gruß
Desaarlänna
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von gerhardl »

Hallo Saarlänna,
Ist bei dir zu 99% auch der Fall, bei meiner ist aus dem Generator auch Öl getröpfelt.

Bin grad noch mal innen Schuppen geflitzt und hab' den alten Simmerring geholt.

Außendurchmesser 44mm
Tiefe 8,2mm
Innendurchmesser (geschätzt, da zerflettert) 26mm

Bau' mal das Schwungrad ab, dann siehste ja, was los ist. War mit 'nem Abzieher kein größeres Problem.
Primärseitig ist das ein größerer Akt.

kleiner Tipp am Rand:
Beim Zusammenbau darauf achten, dass der Starterfreilauf fett-/ölfrei ist, sonst rutscht's.


...und weil ich vorhin gefragt wurde:
Ich selber bin Bj.60, fahre eigentlich 'ne Honda XL1000VA/2004

und ausserdem (desshalb bin ich hier):
hab ich noch 'ne 5AN BJ.98, ursprünglich mit 80km/h-Drossel (über 5AN1-CDI), wurde vor 7 Jahren entdrosselt durch entfernen der Scheiben im Krümmer und Einbau eines Alpha-Tec-"Tachosignal-Teilers" (ein schönes Wort :lol: ). Kurz darauf stillgelegt.
Rest (Ölpumpe, Übersetzung,...) original.
Zylinder vorige Woche geöffnet, Hohnspuren in der Laufbahn noch erkennbar, Kolben unteres Toleranzmaß ...naJa, sollt' man vielleicht mal machen.
Eingetragen sind jetzt 17KW bei 9700/min / 125km/h.
Kilometerstand derzeit ca. 35000.

...jetz' such ich mal weiter an meinem Powerjet-Problem (ist ja eigentlich keins, weil ohne PJ geht's ja auch), falls ich was finde, meld' ich mich.

habe fertig

Gruß
Gerhard
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

Ha!

Mensch Gerhard, jetzt hats geklingelt, weiß nun wieder, wo ich Dich einsortieren muss: Varaboard.de ;)

Schön, dass Du Dich doch noch intensiv mit der TDR befasst, hatte nach unserem PN-Austausch Bedenken, dass Dir das zu viel Geraffel sein könnte...

Jetzt hab ich auch gepeilt, was das für ne ominöse AT-Box sein soll, die da verbaut wurde: Die 5AN1 nimmt das Tachosignal zwecks Drosselung, der Kasten "verlängert" das Signal, sodass die CDI nicht merkt, dass die Drosselgrenze (80) überschritten wurde. Ist ja putzig!
Hohnspuren in der Laufbahn noch erkennbar,
Wenn bei dem Nikasil nicht ein übler "Ooops" passiert, halten die Dinger ne halbe Ewigkeit. Bei gesteigerter Leistung (17kW) ist ein prophylaktischer Wechsel des Kolbens alle 10 Tkm wohl angeraten, der leidet doch nicht unerheblich (meine Meinung, nicht empirisch evaluiert ;))
Kurberlwellensimmerringe kontrollieren

Der Tipp war wirklich gut, Hut ab und Danke dafür!
Wär ich so nie und nimmer drauf gekommen! Aber dafür gibts ja so ein Forum wie dieses, zusammen sind wir stark! :)
Eingetragen sind jetzt 17KW bei 9700/min / 125km/h.
Hab das heutige gute Wetter ausgenutzt und ebenso einen Ausritt ins Umland gewagt. Rückfahrt, weil ich dann endlich nach Hause wollte, über die A115, dabei nach Navi festgestellt: Mit mir drauf (115kg netto), aufrecht sitzend, ohne Rückenwind und ohne Ausnutzung von Windschatten oder Gefälle schafft meine kleine 115 km/h aus eigener Kraft, bei abgelesenen 8500 RPM (echte 8250), allerdings mit ner längeren Übersetzung 16/51 (von der Belgarda abgeschaut), nix geerdet, nur Konus raus bzw. ist im Ninja-Krümmer nie einer drin gewesen (naja, meine Konfig ist ja im "Black-Pearl-Thread" beschrieben). Ist schon mal ganz ordentlich, finde ich, will aber hier nicht prahlen, sondern nur Vergleichswerte aufliefern...

Auf der Landstraße macht die kleine schwarze richtig Spass. Die Fahrt auf der BAB war nicht so sehr erfreulich, hatte danach mächtig "Klingeln" in den Händen (von den Vibrationen), will mich aber nicht beschweren, ist mit der abgesenkten Drehzahl schon mal deutlich angenehmer als mit Standard-Übersetzung (Hispeed bei 9500?).

Ich vermute mal, dass ich meinen Vergaser zu fett konfiguriert habe (HD #280 und Nadel hochgesetzt), werde das stufenweise zurückbauen auf Standard. War damals der Meinung, ich würde die CDI wieder erden und dann wäre das wohl nötig gewesen. Davon bin ich aber weg. Im Überlandbetrieb drehe ich den Gasgriff nur im ersten Drittel, mehr wäre wohl besser (ÖlPu-Ansteuerung).

Schönes WE!

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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

Ich wärm das Thema mal auf:
gerhardl hat geschrieben:Allerdings habe ich des Prinzip hier bei dem TDR-Vergaser noch nicht so ganz verstanden.
Da kann ich vielleicht - inzwischen - aushelfen: In der Tat ist es so, dass sich bei etwas magerer Grundeinstellung ein besseres Leistungsverhalten erreichen lässt. Im unteren und mittleren DZ-Bereich ist das relativ unkritisch, da der Motor hier nicht so heiß wird (weniger Innenkühlung benötigt) und der Resonanzbereich (Aufladung der Zylinderfüllung durch den Krümmer) noch einige "Meter" entfernt ist. So lässt sich ein drehfreudiger und einigermaßen sparsamer Betrieb realisieren. (Dies widerlegt übrigens eindeutig die Meinung vieler, durch den Einsatz einer größeren HD Leistung zu gewinnen ;))

Kritisch wirds dann nur im Volllastbereich (hohe DZ und voll aufgerissener Schieber), da kann es aufgrund fehlender Innenkühlung durch zu wenig Sprit im Gemisch zur Überhitzung des Materials kommen, was dann in einen kapitalen Motorschaden münden kann (ist der Kolbenboden erstmal richtig "weichgekocht", dauerts nicht mehr lang, bis sich dessen Material ablöst).

Hier kommt die PowerJet-Funktion ins Spiel. Diese hat - wie von Dir schon richtig erkannt - im "Normalbetrieb" keine Auswirkungen. Erst wenn der erforderliche Unterdruck im Gaskanal des Vergasers vorhanden ist, wird direkt aus der Schwimmerkammer zusätzlicher Sprit angesaugt und direkt in den Ansaugstrom abgegeben.
Da geht bei mir eine (geschätzt) 1,5mm-Bohrung von der Schwimmerkammer hoch zum Einlasskanal vom Vergaser ohne irgendeiner Bedüsung oder Sonstwas
Mein Vergaser ist momentan eingebaut und ich komm da nicht ohne weiteres ran. Auf der Seite http://www.down-and-forward.de/mikuni.html sind ja einige Abbildungen. Meiner Einschätzung nach wird die Menge des zusätzlich angesaugten Sprit für das Power-Jet-System allein durch die kleine Bohrung am tiefsten Punkt der Schwimmerkammer und den Durchmesser der "Steigleitung" begrenzt. Vielleicht hat wer unwissentlich, z. B. beim Reinigen, diese Bohrung aufgeweitet? Ich kann jedenfalls sonst keine vom Konstrukteur gewollte Drosselung des Spritstroms erkennen, mit Ausnahme vielleicht der Bohrung, die dann in den Ansaugbereich mündet...

Ich würde ggf. nicht ausschließen wollen, dass die "Grundversorgung" deutlich fetter ausgelegt ist, als eigentlich gewollt. Der Zusatz-Sprit ist dann womöglich zu viel des Guten...

Vielleicht kannst Du durch ein zwischengeschaltetes kleines Messingröhrchen o. ä. mit geringerem Innendurchmesser Dein gewünschtes Ergebnis erzielen. Spontan fiele mir ein, aus dem Modellbaubereich (z. B. bei Conrad.de) ein Messingröhrchen zu nehmen und dieses in der Mitte zusammen zu drücken. Im aktuellen Zustand (womöglich viel zu mager) halte ich längere Vollgasfahrten ( > 2-3 Minuten) für zu gefährlich.

LG

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gerhardl
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von gerhardl »

Hallo Schubsi,

bingo, wir verstehen uns...

Genau das mit dem Messingröhrchen hab ich gemach:
Von eine M6er-Messingschraube das Gewinde entfernt, den Kopf abgeschnitten und anschließend mit einer 1mm-Bohrung durchbohrt.

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass der Durchlass der PJ-Düse ca. 1/4 der Hauptdüse entsprechen soll --> 270/4 = ~70

Zufällig habe ich einen Mofavergaser mit 'ner 60er Hauptdüse rumliegen. Also über diverse Schläuche und Spritzen "auskalibriert" --> ca. 35ml/min (können auch 2min gewesen sein, weiß ich nicht mehr so genau, ist aber auch egal.)

So, und nun die 1mm Bohrung des Messingröhrchens mit dem Hammer so weit zusammengedengelt, bis ich auf rund 40ml/min gekommen bin. Ging eigentlich ganz einfach...

Die nun entstandene "selbstgebaute" Power-Jet-Düse einfach in die PJ-Zuführungsleitung eingesteckt, zusammenmontiert, Probefahrt, - voila - ... funktioniert prächtig: volles Ausdrehen in allen Gängen, spürbarer Einsatz des Resonanzeffekts ab 7000/min, High-Speed lt. Tacho ~125 (dann roter Bereich wg. Ori-Übersetzung). Kerzenbild rehbraun.http://tdr125.rhymez.net/posting.php?mo ... f=7&t=8723#

Ich lass' das jetzt so. Ob das Motörchen jetzt allerdings noch dauervollgasfest ist weiß ich nicht. Ist mir aber auch nicht so wichtig, da ich da wo ich rumkurve ohnehin nur selten schneller als 100 fahren kann (zum schnell- und weit- und Autobahnfahren hab ich was anderes).

Mir ging's hier bei der Aktion nur darum, herauszufinden, warum ein quasi "hochgezüchteter" Zweitakter mit Auslasssteuerung, Resonanzbirne, Membraneinlass, ... nicht mehr hergibt als die regulären 15PS/105km/h. Wozu dann der ganze Aufwand? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Yamaha ein Steuergerät zur Drosselung des Resonanzeffekts einbaut. Die würden doch da mit Sicherheit eher die resonanzbestimmenden Bauteile weglassen.

Jetzt nur noch ein Aufruf an alle, deren TDRs freiwillig über 7000 drehen (natürlich ohne Krümmerdrossel): schaut euch mal, wenn ihr zufällig euren Vergaser zerlegt, die Power-Jet-Geschichte an. Mich würde brennend interessieren, ob da irgendwo 'ne Düse verbaut ist.

FALLS DAS GANZE WIE WEITER OBEN BESCHRIEBEN NACHGEBAUT WIRD, ÜBERNEHME ICH KEINE VERANTWORTUNG FÜR GESCHROTTETE MOTOREN.
Jeder muss sich da bewußt sein, was er da macht.

So, habe fertig
Gerhard
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

Hallo Gerhard!
bingo, wir verstehen uns...
Bin übrigens schwer stolz auf Dich, weil Du maßgeblich dazu beigetragen hast, mehr Licht in die Funktionweise des TM28SS zu bringen.

Was mir in diesem Zusammenhang ernsthafte Sorgen macht und vielleicht Dich in der Entstörung Deines Vergasers evtl. voranbringt:

Auf diesen Seiten wird die Funktion der einzelnen Gruppen eines Vergasers recht gut erklärt, auch wenn unser TM28SS über keine Drosselklappe verfügt und die Power-Jet-Funktion nicht erwähnt wird. Dort wird auf Seite 8 eine Hauptluftdüse erwähnt. die beim TM28SS nicht äußerlich erkennbar ist. Deren Belüftung erfolgt von außen über einen transparenten Schlauch, dessen Anschlußstück im Ansaugbereich seitlich schräg nach oben zeigt. Dieser Schlauch ist offensichtlich freischwebend und wird nicht etwa mit gefilterter Luft versorgt, was mein Erstaunen vielleicht erklärt.

Ich habe es mit allen mir zur Verfügung stehenden Skizzen und Abbildungen verglichen und kann mich auch nicht daran erinnern, dass dieser Schlauch an den LuFi-Kasten angeschlossen gewesen wäre (komme momentan nicht an meine TDR ran - eingemottet). Da dieser Hauptdüsenluftkanal unmittelbar den Düsenstock versorgt, könnte ich mir vorstellen, dass ein über diesen Schlauch angesaugter Fremdkörper (Insekt, Flugsamen, Staub- oder Sandkorn) die Gemischaufbereitung erheblich stören kann. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass der Schlauch nicht wenigstens durch einen kleinen Schaumstoffaufsatz geschützt wird...

Die TDR Rep-Anleitung bezeichnet übrigens auf Seite 59, Bild 116 die aus dem unterem Vergaserteil (Schwimmerkammer) herausragende Messinghülse als "Leistungsdüse", mehr war hierzu leider nicht heraus zu finden...

LG

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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von freeyourminds »

was mir gleich eingefallen ist war einen Vespaseite auf der die Unterschiede zwischen dem TDR125- und dem TZR250-Vergaser (beides TM28ss) erörtert werden. könnte vielleicht interessant für euch sein.

http://www.down-and-forward.de/mikuni.html
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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

freeyourminds hat geschrieben:...könnte vielleicht interessant für euch sein.

http://www.down-and-forward.de/mikuni.html
:-"

Drei Posts weiter oben hab ich den Link schon mal gepostet ;)

Nicht so schlimm... Trotzdem Danke!

Ich glaub, wir machen mal nen neuen Thread auf, wo wir die ganzen neuen (und alten) Erkenntnisse mal sammeln. Könnte für den einen oder anderen (auch stillen) Leser vielleicht von Interesse sein. Der Gerhard ist da schon so ein bissl in F-Foren unterwegs gewesen (die sind irgendwie experimentierlustiger und vor allem auch redseliger), da lässt sich bestimmt einiges abkupfern ;)

Auf jeden Fall habe ich mir heute mal so ein Ultraschall-Dingens (80-Euro-Klasse, nix aufregendes) gegönnt, es steht mit ziemlich hoher Prio auf der ToDo-Liste, das gute Stück mal gründlich zu reinigen, und bevor ich das mit der Drahtbürste mache, versuch ichs mal mit so nem Teil... 8)

LG

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Re: Erste Ausfahrt

Beitrag von schubsi »

desaarlänna hat geschrieben:Und siehe da, am Gehäuse des Lima - Deckels ist immer ein kleiner Tropfen Öl zu finden.
Beim Rückwärtsblättern ist mir noch was aufgefallen: Wenn der Öltropfen außen am Lima-Deckel auftaucht, dann lässt das erstmal noch keine Rückschlüsse zu, man sollte schon den Lima-Deckel abschrauben. Äußerlich herumkriechendes Öl kommt zu 95% vom Auspuffflansch, hier ist der Druck sehr hoch und die Dichtung ist sehr stark hitzebelastet (habs in letzter Zeit nie richtig dicht bekommen, lag vielleicht auch an minderwertigen Dichtungen aus der Bucht).

Wollte nur verhindern, dass sich jemand aufgrund des Beitrags gaaaanz viel vergebliche Mühe macht... und hinterher enttäuscht ist, dass es nichts gebracht hat. Da sollte schon ne Ölspur innerhalb des Lima-Gehäuses vorhanden sein.

Nicht zufriedenstellende Motorleistung kann ganz viele Ursachen haben, selbst wenn es nur schlicht Verschleiß ist, der verhindert, dass sich der Motor so benimmt, wie man sich es vorgestellt hat. Gerade weil die TDR ein beliebtes Tuningobjekt der vergangenen und heutigen Jugend ist/war, ist die individuelle Historie des Möpps nicht außer Acht zu lassen.
gerhardl hat geschrieben:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Yamaha ein Steuergerät zur Drosselung des Resonanzeffekts einbaut
Ich schon ;)

In vergangener Zeit waren die Drosselungsmaßnahmen ein wenig wirkungslos (zu leicht eliminierbar), was möglicherweise auch einen Hersteller dazu nötigen könnte, da noch mal ne Schippe nach zu legen. Ich habe meine beiden TDR jeweils im (gebrauchten, aber) unverbasteltem Zustand mit wenig KM auf der Uhr erstanden. Beide waren mit dem Konus im Krümmer ziemlich unspektakulär (bei 7000-7500 U/min war Schluss mit Leistung) und das war vom Hersteller definitiv so gewünscht (15 PS bei 7000 und Aus-die-Maus).

Wir sind uns einig, dass man ein Antriebsaggregat auch innerhalb weniger Kilometer zu Grunde richten kann? ;) Dann kommen vielleicht noch bösartige "CDI-Erdungen" ins Spiel und der erste Motor-Exitus ist vorprogrammiert, der dann (möglicherweise unreparierte) Folgeschäden hinterlässt...

Ich hab schon die Vermutung, dass in den letzten TDR, die bis 99 produziert und in der Folgezeit auf den Markt gebracht wurden, noch eine elektronische Variante hinzukommt. Nach Studium von DT-Foren geht meine Tendenz in Richtung "Geschwindigkeitsüberwachung": Für die strangulierte 80er-CDI ist das Tachosignal relevant, keine Frage, aber warum wurde sie bei der offenen CDI ebenfalls verdrahtet?
Die Zündkurve im Stand abzublitzen ist ja kein Thema, das geht aber nicht bei voller Fahrt ;) (ich wüsste nicht, wie man das Tachosignal vortäuschen könnte). Außerdem wäre unklar, was die CDI macht, wenn sie ein gewisses Speedsignal feststellt. Da die CDI die Zündspule direkt befeuert, wäre die Reduzierung des Erregerstroms möglich, das ließe sich dann mit ner Blitzlampe nicht wirklich feststellen (Zündfunkenspannung induktiv abnehmbar, aber viel zu schwach)... Nur mal so als Gedankenspiel verdeutlicht ;)

Dann wäre da noch die unbestätigte Aussage, die CDI mache bei 10.500 U/min die Powerwalze dicht, quasi als Alternative zum DZ-Begrenzer. Habs nie getestet, ich dreh meinen Motor nicht so hoch ;)

Ich denke, das Thema CDI-Erdung wurde evtl. nur falsch interpretiert: Es ist wahrscheinlich nicht das Blau-Schwarze (u. a. Sicherheitsschaltung für den Seitenständer), sondern eher Schwarz-Grün (nämlich das Tachosignal), welches auch bei der DT (die in den späteren Baujahren eine der TDR sehr ähnliche CDI hat) auf Masse geschaltet wurde, um der CDI das Tachosignal zu entziehen...

Für völlig abwegig halte ich diese Theorie dann doch nicht. 8)

LG

-==[Schusi]==-
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