Moins...
Nein, habe kein übersteigertes Geltungsbedürfnis, sondern habe den Post hier noch mal in den Fokus gezerrt, damit die Änderungen, die ich aufgrund neuerlicher Erkenntnisse habe, zur Kenntnis gelangen. Wär schon peinlich (für mich), wenn jemand die Ergebnisse überprüft und mir dann bescheinigen könnte, dass ich da nen Fehler gemacht habe
Here we go!
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Erneute Überarbeitung des Beitrages, um gravierende Fehler zu korrigieren, am 23.10.13 -==[Schubsi]==-
Moins!
Heute hatte ich endlich mal genug Zeit...
Ich muss mal feststellen, dass man jegliche technischen Daten, die man irgendwo findet, mit Vorsicht genießen muss. Was habe ich gemacht: Die Zündlichtpistole, welche die letzten 25 Jahre ungenutzt in einer Kellerkiste schlummerte, rausgebuddelt und in Betrieb genommen. Die ermittelten Werte haben mich insofern erschüttert, dass jegliche Angaben in irgendwelchen Büchern zwar plausible erschienen, aber nicht wirklich mit dem übereinstimmen, was ich heute manuell ermittelt habe...
Laut Rep-Anleitung Bucheli: 17° bei 1700 rpm und 22° bei 4000 rpm
Laut einer Internetseite: 17° bei 1700 rpm und 23° bei 4000 rpm
Das kann ich zumindest bei der 5AN irgendwie gar nicht bzw. nur bedingt nachvollziehen
Die Markierung "F" auf dem Rotor ist links und rechts von eine Strichmarke eingeschlossen. Ich dachte zuerst, das wären die Markierungen für 17° und 23°, weit gefehlt! Nach Anlegen einer Gradscheibe befindet sich der Mittelpunkt zwischen den beiden Strichen (tatsächlich auf
20° und
26°) auf
23° vor OT. Beim Abblitzen erscheint das dort plazierte "F" bei den Nenndrehzahlen 1700 und 4000 genau mittig im Schauloch. Zwischen diesen Nenn-DZ wandert der ZZP nach früh, da ich keine Markierungen angebracht habe, musste ich schätzen: ca.
28° vor OT.
Im CDI-Normalzustand bleibt danach der ZZP statisch auf
23° bis zum Erreichen der max. Leistungsdrehzahl von 7000 U/min. Etwas darüber - geschätzt, weil ausgerechnet seit gestern der DZ-Messer pendelt - also bei ca. 7500 U/min, geht der ZZP schlagartig zurück auf
13°, mit steigender DZ wandert er langsam weiter in Richtung spät, bis ca.
11°. Ich habe versucht, dies grafisch dazustellen, allerdings mit mehr Stützpunkten, als tatsächlich gemessen, damit es "runder" ausschaut. Die Standard Zündkürve ist blau dargestellt.
[Grafik ausgetauscht]
- OEM-Zündkurve TDR 5AN Bj99.jpg (14.03 KiB) 16726 mal betrachtet
Ab nach Hause, Moppet zerlegt, blau-schwarzes auf Masse, und los gehts wieder... ab ins Umland
Subjektiver Eindruck: Der Motor beschleunigt besser in höhere DZ hinein, also oberhalb von ca. 7000. Da ist er vorher auch schon hingedreht, aber nun tut er dies mit
etwas mehr Druck.
Zündlichtpistole dran und geschaut: In den unteren Bereichen ist die Zündkurve identisch, aber bei Überschreiten der 7000er-Schwellle der Aha-Effekt: Die Zündkurve knickt zwar auch etwas ein, aber deutlich schwächer als im Normalzustand. Wegen fehlender Markierungen gibts wieder nur ungefähre Werte:
8000 -> 18°
9000 -> 17°
10000 -> 16°
Leider quittierte ausgerechnet jetzt die Zündpistole ihren Dienst, so dass ich das nicht genauer erforschen konnte (in der Grafik oben dargestellt als rote Linie).
Effektiv hat sich die Höchstgeschwindigkeit, die sich "auf Kommando" erreichen lässt um ca.
5 km/h verbessert (getestet auf der zweispurigen B101, da darf man 120. Auf der BAB läuft sie aufgrund des Fließverkehrs nen Tick schneller). Dass sich der Erdungseffekt zu meinen früheren Erfahrungen wesentlich schwächer darstellt, hat sicherlich verschiedene Gründe:
1. Athena (mit dem ich nun doch nicht soooo sehr zufrieden bin) statt original TDR-Motor
2. hohe Tourenscheibe und große Handprotektoren, hoher Lenker und höhere Sitzposition (hoher Luftwiderstand)
3. Der Fahrer bringt ca. 15 Kilo mehr auf den Sattel als früher (2005)
4. Längere Übersetzung (16/51), macht im 6. ~1000 U/min weniger aus, im 5. läuft sie schneller als im 6.
Fakt ist aber, dass die TDR sich mit der geerdeten CDI
ein wenig lebendiger anfühlt, betrachtet man die Zündkurve, ist das auch gar kein Wunder und ist durchaus plausibel.
Nun habe ich endlich die "Grundwerte", um die Ignitech mit einer OEM-Zündkurve programmieren zu können. Für die Prüfung, ob die Ignitech genau das macht, was ich will, werde ich mir wohl eine neue Zündpistole zulegen
müssen.
Die abgelitzte Kurve schaut zwar merkwürdig aus, aber ich übernehme zumindest die Eckdaten. Der merkwürdige "Puckel" zwischen 1700 rpm und 4000 rpm ist vermutlich der Geräuschpegelmessung geschuldet, die bei 3700 rpm durchgeführt wurde (steht auf dem Schild am Lenkkopf). Bei
langsamer Fahrt habe ich bisher immer darauf geachtet, knapp unterhalb von 4000 rpm drehen zu lassen, da ruckelt sie weniger als im kleineren Gang oberhalb 4000 rpm.
Ferner ist in diesem DZ-Bereich die Füllung des Brennraums mit brennbarem Gemisch mehr als suboptimal: Die Vorverlegung des ZZP verbessert ein wenig die Gasannahme. Dies fließt bestimmt mit in die Gestaltung der frei programmierten Kurve ein. Der Einbau der IgniTech wird sich aufgrund des immer währenden Zeitmangels noch hinziehen. Sobald ich wieder ein ausreichend großes Zeitfenster habe, gehts weiter und ich werde berichten...
Für Nachmacher folgender nachdrücklicher Hinweis: Von dem rechtlichen Blabla mal abgesehen ist das Erden der CDI auf Dauer motor-zerstörend, hier nun nachgewiesen (zu viel Frühzündung im hohen DZ-Bereich). Der Lebenszyklus eines Kolbens wird sich auf ca. 5000 bis 8000 km verkürzen, vielleicht sogar noch stärker.
Wers trotzdem macht:
Selbst Schuld!
-==[Schubsi]==-