Kolbenklemmer - schon wieder???
Verfasst: 20. Dezember 2016, 09:23
Guten Morgen!
Es ist wieder mal Zeit, dass ich mich bei den TDR-Freunden melde und um Eure Ratschläge und Ideen bitte…
Nachdem ich es nun leid hatte ständig bei meinem Sohn um seine Belgarda zu betteln, habe ich mir kurzerhand selber eine gekauft
Es ist eine Belgarda 3SH, Erstzulassung 1991, original 20 KW bei 9500 U/Min., 28.000 abgelesene KM auf der Uhr, Rahmennummer 1975 – also eine sehr frühe Belgarda. Letztes Jahr wurde eine Alpha Technik Leistungsreduzierung auf 11 KW bei 9500 U/Min eingetragen, die jedoch nur zur Abnahme verbaut war. Die Reduzierung will ich bei nächster Gelegenheit wieder austragen lassen. Die Anzahl der Vorbesitzer ist unbekannt; es dürften jedoch einige Hände sein durch die sie gegangen und die an ihr rumgeschraubt haben. Ihre Vorgeschichte liegt somit im dunkeln…
Bei einer der ersten Fahrten ging mir der Möller bei flotter Fahrt auf der AB plötzlich aus. Es war ein 'gefühlter' Kolbenklemmer. Nach ca. 20 Minuten konnte ich den Motor wieder starten und bin dann extrem niedertourig die letzten 3 KM nach Hause gefahren. Der Motor lief dabei ohne auffällige Geräusche.
Bastelbude – das war von vornherein klar!
Am nächsten Tag eine Probefahrt gemacht -Sekt oder Selters-: SELTERS… Der Möller brachte mich schnell in den Nachbarort, von dort aber mangels Kompression nicht mehr nach Hause
In den letzten Tagen habe ich den Zylinder abgenommen und dabei festgestellt, dass der Kolben im Bereich des Auslasses mit seinen Kolbenringen nahezu 'verbacken' war. Außerdem war ein winziges Loch auf der Auslassseite in den Kolben gebrannt.
Die Ursache dafür war meines Erachtens nach eine VIEL zu kleine Hauptdüse (98!!) im Dellorto 28 PHBH VS Rundschieber-Vergaser sowie eine verstärkte Zündspule mit 32 KV anstatt der originalen 16 KV. Der Motor lief zu mager und wurde damit viel zu heiß.
Ich habe die Hauptdüse gegen eine 142 (Originalbedüsung) getauscht, den Vergaser gereinigt, die Zündspule durch eine originale Zündspule ersetzt und die richtige Zündkerze eingesetzt.
Ich habe einen frisch gehonten Austauschzylinder und einen Wössner Schmiedekolben verbaut.
Die Firma, die den Austauschzylinder geliefert hat, hat auch meine alte Auslasssteuerung (Powerwalze) in den 'neuen' Zylinder umgebaut. Dabei gab es wohl ein kleines Problem, dass die Firma jedoch in den Griff bekommen hat.
Nachdem ich den Zylinder eingebaut hatte, habe ich den Kolben mittels Kickstarter mehrmals einwandfrei auf und ab bewegt.
Als der Zylinderkopf fest aufgeschraubt war klemmte der Kolben in der Aufwärtsbewegung jedoch. Also Kopf wieder runter, dickere Kopfdichtung eingesetzt und zusammengebaut. Danach lief der Kolben ohne Probleme einwandfrei auf und ab!
Der Motor sprang danach beim ersten Versuch sofort an, nahm willig Gas an und lief ohne auffällige Geräusche. Die erste Probefahrt mit max. 6000 U/Min. war unauffällig.
Bei der zweiten Probefahrt gestern Abend (mit max. 7000 U/Min.) ging der Motor auf der AB wieder mit einem 'gefühlten' Kolbenklemmer aus. Sie roch heiß, was aber auch mit den neu verbauten Teilen in Zusammenhang stehen kann. Die Temperatur jedenfalls war zu keinem Zeitpunkt in einem kritischen Bereich. Der Motor ließ sich mittels Anlasser nicht mehr starten. Gefühlt lief dieser gegen einen Widerstand (klemmender Kolben??) – Geräusche konnte ich nicht hören, dazu war es auf der AB zu laut.
Also den Möller bei Dunkelheit ohne Licht in dunklen Klamotten im Berufsverkehr auf dem Standstreifen 4 KM bis zur (ziemlich gefährlichen) nächsten Ausfahrt geschoben.
Kurz vor der Ausfahrt habe ich es nochmal versucht den Motor anzulassen. Er sprang sofort an und ich bin extrem niedertourig die letzten 3 KM nach Hause gefahren.
Der Motor lief dabei vollkommen unauffällig und ohne ungewöhnliche Geräusche.
Zu Hause angekommen habe ich sie mehrmals wieder gestartet und kurz im Leerlauf tuckern lassen. Nichts! Alles einwandfrei! Keine unauffälligen Geräusche!
Es deutet für mich wieder alles auf einen Kolbenklemmer hin. Nur im Gegensatz zu dem Zustand VOR der Reparatur habe ich keinen Schimmer, woran das jetzt liegen könnte!!!
Habt Ihr irgendwelche Ideen? Ich bin um alles dankbar!
Die nächsten Tage werde ich den Kopf runternehmen und nachschauen, ob mir irgendetwas auffällt.
Weihnachtliche Grüße aus Hasselroth
Matthias
Es ist wieder mal Zeit, dass ich mich bei den TDR-Freunden melde und um Eure Ratschläge und Ideen bitte…
Nachdem ich es nun leid hatte ständig bei meinem Sohn um seine Belgarda zu betteln, habe ich mir kurzerhand selber eine gekauft
Es ist eine Belgarda 3SH, Erstzulassung 1991, original 20 KW bei 9500 U/Min., 28.000 abgelesene KM auf der Uhr, Rahmennummer 1975 – also eine sehr frühe Belgarda. Letztes Jahr wurde eine Alpha Technik Leistungsreduzierung auf 11 KW bei 9500 U/Min eingetragen, die jedoch nur zur Abnahme verbaut war. Die Reduzierung will ich bei nächster Gelegenheit wieder austragen lassen. Die Anzahl der Vorbesitzer ist unbekannt; es dürften jedoch einige Hände sein durch die sie gegangen und die an ihr rumgeschraubt haben. Ihre Vorgeschichte liegt somit im dunkeln…
Bei einer der ersten Fahrten ging mir der Möller bei flotter Fahrt auf der AB plötzlich aus. Es war ein 'gefühlter' Kolbenklemmer. Nach ca. 20 Minuten konnte ich den Motor wieder starten und bin dann extrem niedertourig die letzten 3 KM nach Hause gefahren. Der Motor lief dabei ohne auffällige Geräusche.
Bastelbude – das war von vornherein klar!
Am nächsten Tag eine Probefahrt gemacht -Sekt oder Selters-: SELTERS… Der Möller brachte mich schnell in den Nachbarort, von dort aber mangels Kompression nicht mehr nach Hause
In den letzten Tagen habe ich den Zylinder abgenommen und dabei festgestellt, dass der Kolben im Bereich des Auslasses mit seinen Kolbenringen nahezu 'verbacken' war. Außerdem war ein winziges Loch auf der Auslassseite in den Kolben gebrannt.
Die Ursache dafür war meines Erachtens nach eine VIEL zu kleine Hauptdüse (98!!) im Dellorto 28 PHBH VS Rundschieber-Vergaser sowie eine verstärkte Zündspule mit 32 KV anstatt der originalen 16 KV. Der Motor lief zu mager und wurde damit viel zu heiß.
Ich habe die Hauptdüse gegen eine 142 (Originalbedüsung) getauscht, den Vergaser gereinigt, die Zündspule durch eine originale Zündspule ersetzt und die richtige Zündkerze eingesetzt.
Ich habe einen frisch gehonten Austauschzylinder und einen Wössner Schmiedekolben verbaut.
Die Firma, die den Austauschzylinder geliefert hat, hat auch meine alte Auslasssteuerung (Powerwalze) in den 'neuen' Zylinder umgebaut. Dabei gab es wohl ein kleines Problem, dass die Firma jedoch in den Griff bekommen hat.
Nachdem ich den Zylinder eingebaut hatte, habe ich den Kolben mittels Kickstarter mehrmals einwandfrei auf und ab bewegt.
Als der Zylinderkopf fest aufgeschraubt war klemmte der Kolben in der Aufwärtsbewegung jedoch. Also Kopf wieder runter, dickere Kopfdichtung eingesetzt und zusammengebaut. Danach lief der Kolben ohne Probleme einwandfrei auf und ab!
Der Motor sprang danach beim ersten Versuch sofort an, nahm willig Gas an und lief ohne auffällige Geräusche. Die erste Probefahrt mit max. 6000 U/Min. war unauffällig.
Bei der zweiten Probefahrt gestern Abend (mit max. 7000 U/Min.) ging der Motor auf der AB wieder mit einem 'gefühlten' Kolbenklemmer aus. Sie roch heiß, was aber auch mit den neu verbauten Teilen in Zusammenhang stehen kann. Die Temperatur jedenfalls war zu keinem Zeitpunkt in einem kritischen Bereich. Der Motor ließ sich mittels Anlasser nicht mehr starten. Gefühlt lief dieser gegen einen Widerstand (klemmender Kolben??) – Geräusche konnte ich nicht hören, dazu war es auf der AB zu laut.
Also den Möller bei Dunkelheit ohne Licht in dunklen Klamotten im Berufsverkehr auf dem Standstreifen 4 KM bis zur (ziemlich gefährlichen) nächsten Ausfahrt geschoben.
Kurz vor der Ausfahrt habe ich es nochmal versucht den Motor anzulassen. Er sprang sofort an und ich bin extrem niedertourig die letzten 3 KM nach Hause gefahren.
Der Motor lief dabei vollkommen unauffällig und ohne ungewöhnliche Geräusche.
Zu Hause angekommen habe ich sie mehrmals wieder gestartet und kurz im Leerlauf tuckern lassen. Nichts! Alles einwandfrei! Keine unauffälligen Geräusche!
Es deutet für mich wieder alles auf einen Kolbenklemmer hin. Nur im Gegensatz zu dem Zustand VOR der Reparatur habe ich keinen Schimmer, woran das jetzt liegen könnte!!!
Habt Ihr irgendwelche Ideen? Ich bin um alles dankbar!
Die nächsten Tage werde ich den Kopf runternehmen und nachschauen, ob mir irgendetwas auffällt.
Weihnachtliche Grüße aus Hasselroth
Matthias