YPVS - einige Erklärungen
Verfasst: 21. Juni 2020, 09:17
Hi Zusammen,
nachdem ein Bekannter schon seit längerer Zeit Probleme mit seinem PowerValve - System hat
(und mich eigentlich dadurch zu meiner 4GX gebracht hat) möchte ich Euch hier ein paar Informationen
zur Verfügung stellen.
*) Was ist YPVS?
Das
Yamaha
Power
Valve
System
wird auf sehr vielen Seiten hier im Internet wunderbar erklärt,
ich möchte das hier nicht zum 100ten Mal durchkauen.
Die Ultrakurzfassung lautet:
Die Auslassoberkante im Zylinder ist durch eine drehbare Walze in der Höhe verstellbar,
dadurch ergibt sich bei abwärtslaufendem Kolben ein variabler "Auslass Öffnet" -
bei hochlaufendem Kolben ein variabler "Auslass schließt".
*) Was bringt das?
Generell kann gesagt werden dass eine tiefe Auslassoberkante optimal für gutes Drehmoment bei
niedrigen Drehzahlen ist, eine hohe Auslassoberkante sorgt für gutes Drehmoment bei hohen Drehzahlen.
Eine Zwickmühle, die vor der Einführung von variablen Auslass-Steuerungen bei 2Taktern zu
Kompromissabstimmungen führen musste - fast immer war "unten nix, oben giftig!" das Resultat.
Mit YPVS sind unsere 2Takt - Gurkerl auch untenrum brav fahrbar und geben bei hohen Drehzahlen
immer noch genug Druck ab - eine sehr gute Lösung wie ich finde!
*) Wie geht das?
Die sich im Zylinder befindliche "Walze" wird von einem Stellmotor (bzw. Aktuator) gedreht,
dieser Aktuator sitzt vor / unter dem Luftfilterkasten unter dem Tank und überträgt seine
Drehbewegung mittels 2 Seilzügen auf die Walze.
*) Der Aktuator (bei der 4GX!):
Man kann den Aktuator sehr einfach zerlegen, darin befindet sich:
=> ein12V Gleichstrommotor (der Antrieb)
=> ein Potentiometer (zur Lagerückmeldung)
=> das Getriebe
=> die Lageregelungsplatine
Die Walzenposition wird bei unseren Systemen NUR über die Motordrehzahl verändert, im unteren
Leerlauf (etwa 1500rpm) muss die Walze geschlossen sein, die Auslassoberkante steht also tief.
Bei etwa 6000rpm beginnt sich die Walze langsam zu öffnen, und bei etwa 8000rpm muss sie dann komplett geöffnet sein.
Der Aktuator macht die Lageregelung bei der 4GX selbst, die Sollwerte für die Walzenposition (die Kennlinie) sind nur im Aktuator
hinterlegt. Die Eingänge zum Aktuator sind die Spannungsversorgung (+12V und Masse) UND ein Drehzahlsignal von der CDI.
Der zur 4GX passende Aktuator hat also 3 Anschlüsse.
Dieses Drehzahlsignal scheint bei den mit CDIs ausgerüsteten Yamahas immer ähnlich zu sein, das Signal bei meiner RD350er 1WT schaut gleich aus.
Weil ich ja gern mal was ausprobiere hab ich einen elektronischen DZM von der 1WT mal testweise an die 4GX geklemmt, und das Ding geht.
Einziges Manko: die TDR hat auf dem Polrad einen Puls pro Umdrehung, die RD 2 Pulse (weil 2 Zylinder).
Dadurch zeigt der 1WT DZM nur die halbe Motordrehzahl bei der 4GX an, aber zum generellen Funktions-Check ist das auch ok
Hinweis: das Drehzahlsignal hat ordentlich Dampf drauf, ich bin da mit dem Tastkopf drangegangen.
Mit den Fingern greif ich da nicht hin, das macht mehr als munter...!!
Bei späteren TDR Modellen wurde die Lageregelung des Aktuators in die CDI integriert, da sieht dann das Aktuatorinnenleben einfacher aus
(die fette Platine fehlt), und diese Aktuatoren haben auch mehr als nur 3 elektrische Anschlüsse.
Ich hab so ein Teil für eine TDR nicht hier, aber der YPVS Aktuator in meiner RD ist an dieser Stelle sehr ähnlich.
So, jetzt noch ein haufen Bilder, die das Geschriebene leichter verständlich machen werden.
Grüße, Harry
nachdem ein Bekannter schon seit längerer Zeit Probleme mit seinem PowerValve - System hat
(und mich eigentlich dadurch zu meiner 4GX gebracht hat) möchte ich Euch hier ein paar Informationen
zur Verfügung stellen.
*) Was ist YPVS?
Das
Yamaha
Power
Valve
System
wird auf sehr vielen Seiten hier im Internet wunderbar erklärt,
ich möchte das hier nicht zum 100ten Mal durchkauen.
Die Ultrakurzfassung lautet:
Die Auslassoberkante im Zylinder ist durch eine drehbare Walze in der Höhe verstellbar,
dadurch ergibt sich bei abwärtslaufendem Kolben ein variabler "Auslass Öffnet" -
bei hochlaufendem Kolben ein variabler "Auslass schließt".
*) Was bringt das?
Generell kann gesagt werden dass eine tiefe Auslassoberkante optimal für gutes Drehmoment bei
niedrigen Drehzahlen ist, eine hohe Auslassoberkante sorgt für gutes Drehmoment bei hohen Drehzahlen.
Eine Zwickmühle, die vor der Einführung von variablen Auslass-Steuerungen bei 2Taktern zu
Kompromissabstimmungen führen musste - fast immer war "unten nix, oben giftig!" das Resultat.
Mit YPVS sind unsere 2Takt - Gurkerl auch untenrum brav fahrbar und geben bei hohen Drehzahlen
immer noch genug Druck ab - eine sehr gute Lösung wie ich finde!
*) Wie geht das?
Die sich im Zylinder befindliche "Walze" wird von einem Stellmotor (bzw. Aktuator) gedreht,
dieser Aktuator sitzt vor / unter dem Luftfilterkasten unter dem Tank und überträgt seine
Drehbewegung mittels 2 Seilzügen auf die Walze.
*) Der Aktuator (bei der 4GX!):
Man kann den Aktuator sehr einfach zerlegen, darin befindet sich:
=> ein12V Gleichstrommotor (der Antrieb)
=> ein Potentiometer (zur Lagerückmeldung)
=> das Getriebe
=> die Lageregelungsplatine
Die Walzenposition wird bei unseren Systemen NUR über die Motordrehzahl verändert, im unteren
Leerlauf (etwa 1500rpm) muss die Walze geschlossen sein, die Auslassoberkante steht also tief.
Bei etwa 6000rpm beginnt sich die Walze langsam zu öffnen, und bei etwa 8000rpm muss sie dann komplett geöffnet sein.
Der Aktuator macht die Lageregelung bei der 4GX selbst, die Sollwerte für die Walzenposition (die Kennlinie) sind nur im Aktuator
hinterlegt. Die Eingänge zum Aktuator sind die Spannungsversorgung (+12V und Masse) UND ein Drehzahlsignal von der CDI.
Der zur 4GX passende Aktuator hat also 3 Anschlüsse.
Dieses Drehzahlsignal scheint bei den mit CDIs ausgerüsteten Yamahas immer ähnlich zu sein, das Signal bei meiner RD350er 1WT schaut gleich aus.
Weil ich ja gern mal was ausprobiere hab ich einen elektronischen DZM von der 1WT mal testweise an die 4GX geklemmt, und das Ding geht.
Einziges Manko: die TDR hat auf dem Polrad einen Puls pro Umdrehung, die RD 2 Pulse (weil 2 Zylinder).
Dadurch zeigt der 1WT DZM nur die halbe Motordrehzahl bei der 4GX an, aber zum generellen Funktions-Check ist das auch ok
Hinweis: das Drehzahlsignal hat ordentlich Dampf drauf, ich bin da mit dem Tastkopf drangegangen.
Mit den Fingern greif ich da nicht hin, das macht mehr als munter...!!
Bei späteren TDR Modellen wurde die Lageregelung des Aktuators in die CDI integriert, da sieht dann das Aktuatorinnenleben einfacher aus
(die fette Platine fehlt), und diese Aktuatoren haben auch mehr als nur 3 elektrische Anschlüsse.
Ich hab so ein Teil für eine TDR nicht hier, aber der YPVS Aktuator in meiner RD ist an dieser Stelle sehr ähnlich.
So, jetzt noch ein haufen Bilder, die das Geschriebene leichter verständlich machen werden.
Grüße, Harry