TDR125.com Forum

Bin bei meinem Umbau schon etwas weiter gekommen:
Verkleidung, Auspuff ab
Kühler, Luftfilterkasten und Vergaser demontiert
ZyliKopf, Zylinder und Kolben abgebaut
Athena Kolben bereits montiert, Zylinder & Co. sind morgen dran.

Am alten Zylinder und Kolben sind mir auf der Einlass- und auf der Auslassseite leichte feine Riefen aufgefallen (in Bewegungsrichtung des Kolbens), im Kolben ein etwas tieferer Schnatzer, den ich als nicht mehr normal einstufen würde.

Bei der Begutachtung der Kolbenringe kam mir irgendwie spanisch vor, dass der obere Ring den Kolbenringen des jetzt neuen Athena entsprach (mit kleinen Nasen an den Enden), der untere aber anders ausschaut (ohne Nasen). Zusätzlich ist unter dem unteren Kolbenring ein feines, Z-förmig gefaltetes Federblech montiert.

Nun die Gretchenfrage an alle WISSENDEN (!):
Ist das normal, üblich, typisch? Die Rep-Anleitung gibt zwar Hinweise, es sind aber keine genauen Angaben über die Beschaffung der Kolbenringe geschweige denn authentische Abbildungen zu entdecken...
Oder sind die Nasen des unteren Kolbenrings etwa abgebrochen und sind als Verursacher der Riefen einzustufen?

Kann ggf. Bilder nachreichen, falls Unklarheiten vorhanden sind...

-==[Schubsi]==-

Hallo Schubsi,

schön mal wieder was von Dir zu lesen.

Also normalerweise sind oberer und unter Kolbenring absolut gleich, zumindest bei Wösner. Ich vermute eher, das sich bei dir der Kolbenring gedreht hat und sich die Trümmer in den Kolben gearbeitet haben.

Aber nur Vermutung. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Reiche doch bitte mal eins nach, würde mich echt interessieren!

Viel Erfolg noch bei der Montage.

Gruß Achim

PS: Habe jetzt 350 Km seit der Zerlegung hinter mit. Läuft ohne Probleme, das Getriebe hakt aber etwas, der Leerlauf mag manchmal nicht rein gehen. Kann aber an der neuen Kupplung liegen!

Hallo Achim,

da kurz vor dem "Aufbruch", nur im Telegrammstil:

- Ein paar Bilder liefere ich nach, wahrscheinlich Sonntag Nachmittag, sind übers WoEnde in Cottbus eingeladen.
- Hab inzwischen einige Posts gelesen, in denen die Ringe nicht gleich waren und das auch normal zu sein schien (wegen unterschiedlicher Hauptaufgaben der Ringe). Hab aber keine Erkenntnisse, dass das beim Minarelli vom Werk aus auch so ist.
- Weiß ja nicht, ob Du generelle Erfahrungen mit dem Getriebe der TDR hast: Im Gegensatz zu manch anderen Möpps mussten die Gänge der beiden TDRs IMMER "getreten" werden, scheint damit zusammen zu hängen, dass der Motorblock+Getriebe eher von Enduros stammt, bei denen geht das alles etwas "härter" ab. Das Getriebe meiner Honda ist dagegen butterweich... Auch die Probs mit dem Leerlauf sind mir nicht unbekannt - stufe es einfach als "normal" ein!
- 350 km sind noch nicht viel, keine Zeit?

Zyli und Kopf sind montiert, Boyesen Membrane sind drin, jetzt bekommt der Vergaser noch eine HD (eine Nummer größer) und dann muss das Puzzle, welches sich auf meinem Garagenboden verteilt hat, wieder zusammengefügt werden. Bin schon gespannt auf den ersten Motorstart...

Bis dann...

-==[Schubsi]==-

die Original Kolbenringe sind auch identisch. ich hab noch welche in der Garage die kann ich mal fotografieren. wird aber auch nix vor Sonntag wegen der Arbeit.

Zuerst die Bilder, hoffe das "Format" passt (da man hier ja nicht mehr nachbearbeiten kann...)

Ring oben Ring unten Beide Ringe im Vergleich

Noch mehr Bilder...

Der ominöse Federring, der unter dem unteren Ring plaziert war Ansicht der Ringnuten mit eingepressten Stiften der obere Stift der untere Stift

und noch mehr...

Die Auslassseite Der Schnatzer in der Auslassseite

Sodele...

Jedes Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, aber einige Anmerkungen gehören doch noch dazu:

1. Der obere Ring zeigt im rechten Bereich (siehe Bild) abgerundete Verschleißerscheinungen (Abnutzung)
2. Der untere Ring scheint eine andere Art zu sein, im direkten Vergleich ist der untere schlanker, dafür ist der Federring drunter.
3. Die Kanten des unteren Rings scheinen nicht abgebrochen zu sein, wie zuerst vermutet, sondern sind gleichmäßig abgeschrägt, das schaut so aus, als wäre das gewollt.
4. Der Stift in der oberen Ringnut ragt ausreichend in die Ringnut hinein, um das Verdrehen des Rings zu verhindern, soweit ok. Ideal ist dessen Position aber nicht, erkennbar an der einseitigen Abnutzung des oberen Rings.
5. Der Stift in der unteren Nut ragt irgendwie gar nicht in die Nut, der Ring kann sich eigentlich drehen bis dorthinaus, ich vermute hier eine Fehlproduktion (?).
6. Der Schnatzer im Kolbenhemd (Auslassseite) ist mit dem Fingernagel erfühlbar, in der Zylinderwand hat der dort aufgeriebene Fremdkörper keinen all zu starken Schaden hinterlassen, zwar sichtbar, aber nicht erfühlbar. Ob die Zylinderwand vor der Reparatur durch die Yamaha-Werkstatt schon so aussah, kann ich nicht reproduzieren. Fazit: Werde künftig meine Motorreparaturen selbst machen...
7. Der Kolbenboden (Flathead) ist mit einer starken Rußschicht belegt, die sich nur ungern entfernen lässt. Eine ähnlich starke Rußschicht befindet sich auch auf dem Isolator der ZK. Zuletzt war eine BR10ES drin, werde zunächst eine BR9ES verwenden, solange die CDI nicht geerdet ist.
8. Durch die nicht SUPER-fest montierte Auspuffdichtung ist reichlich Motoröl ausgetreten. Daher gehe ich davon aus, dass der Motor ausreichend-bis-großzügig Öl erhalten hat (kein Handlungsbedarf mehr erkennbar). Muss den Ninja-Auspuff erst etwas modifizieren, um eine bessere Montage zu erreichen (stößt am Rahmen an, das bekomm ich aber hin), dann ist die Dichtung anschließend auch dicht.

Der Kolben hat innen einen Namenszug "ART", "4FUC1" und "7C25" sind erkennbar sowie ein "S" und eine "4" mit nem "^" drüber. Nach meiner Einschäztung ist das ein Standard-Gußkolben. Die Montage erfolgte durch eine Yamaha-Werkstatt (Bernhard's) in Steglitz.

Der Motor wurde kurze Zeit nach der Reparatur noch mit geerdeter CDI betrieben (knapp 1000 km), später dann nicht mehr. Man kann also keine Rückschlüsse ziehen...

Tja, also im Nachinein bin ich mit dem, was ich das gesehen habe (Stifte in der Ringnut), nicht unbedingt zufrieden. Das verbaute Material scheint aber orig. Yamaha zu sein (Schriftzug "4FUC1").

Wo die zerstörerischen Fremdkörper herkamen? KEINE AHNUNG! Der Kolbenboden ist unversehrt, habe keine abgeplatzte Stelle erkennen können. Reste des vorigen Kolbens, der sich ja aufgelöst hatte? Kann ja nur ein ganz kleines Krümelchen gewesen sein (nur geringer Schaden). Ich habe keine Lust, mir Gedanken darüber zu machen, ob der Krümel nun noch im Motorinneren verweilt oder heraustransportiert wurde, ein Zerlegen des Motors fällt in meinem Fall definitiv aus

So, erstmal genug Geschreibsel, jetzt gibts noch ne Stulle zum Abendbrot, bis vielleicht später...

-==[Schubsi]==-

Korrektur:

Gegenprobe gemacht! Der untere Ring dreht sich nicht!

Die Kanten des unteren Rings passen sich an den nur wenig in die Nut ragenden Stift an, das "passt" also so, wie es montiert ist...

-==[Schubsi]==-

Also die Teile sind Original Yamahateile. Richtig die Ringe können sich nicht verdrehen der untere ist abgeschrägt weil der Bolzen nur ein Stück in die Nut ragt und der Ring so genau ran passt.

ja eine 9er Kerze sollte die richtige Wahl sein. Der Kratzer kann auch durch etwas verursacht worden sein das durch den Auslass angesaugt wurde. vielleicht ein Stück vom alten Kolben das noch irgendwo im Krümmer festklebte.

Hallo Schubsi,

das ist ja mal wieder was echtes. Sehr fein.

Meiner Meinung nach ist sicher , das das kein 0/8/15 Werkskolben für die TDR ist. Das ist schon was spezielleres eingebaut worden, hat ja einwandfrei funktioniert. Was aber genau, habe ich leider keine Ahnung. ( Rennkolben, da Drehzahlfester ?!?)
Ich habe solche Konstruktionen ( mit Federring abgestützter Kolbenring ) mal an einer 400 er Honda gesehen, ich meine es war eine CM 400 T. Wozu es nütze ist weiß ich nicht, vielleicht zur besseren Ölabstreifung an der Zylinderwand.

Das bei dir Öl aus dem Auspuff läuft beruhigt mich etwas, scheint bei mir auch so zu sein, da die Schwinge mit Öltropfen verdreckt ist. Meine hat auch mehr Öl bekommen als gedacht ( Pumpe und zusätzlich 1:50 über Gemisch im Tank) .Hat gequalmt wie verückt aber dem Motor hat es nicht geschadet, wegen der Einfahrphase. Im weiteren war ich mir nicht sicher, ob die Pumpe überhaupt funktioniert.

Aber sie funktioniert, habe den Ölank leer gefahren.

Gruß Achim.

PS:Die 350 Km sind nicht viel, aber nicht vergessen, das wir noch ein Gespann und seit Mai noch ein Quad haben, die alle bewegt werden wollen.

Hallo Achim...

Meiner Meinung nach ist sicher , das das kein 0/8/15 Werkskolben für die TDR ist.

Ich glaub schon, der Preis schaut eher so nach "Standard" aus

Was aber genau, habe ich leider keine Ahnung.

Mag vielleicht sein, dass sich bei der Weiterentwicklung des Minarelli doch herausgestellt hat, dass die jetzt hier präsentierte Kombi haltbarer ist? Wer weiß...

Das bei dir Öl aus dem Auspuff läuft beruhigt mich etwas,

Das passierte vorher nicht, erst seit Montage des Ninja-Auspuff, der kollidiert leicht mit dem Rahmen, daher traute ich mich nicht, die Flanschdichtung volles Rohr anzuziehen. Vielleicht gibts noch nen Trick bei der Montage der Dichtung, oder man darf einfach nicht die "billigen" nehmen, auch wenn sie genauso aussehen, wie die "guten" von Yamaha... (?)

PS:Die 350 Km sind nicht viel, aber nicht vergessen, das wir noch ein Gespann und seit Mai noch ein Quad haben, die alle bewegt werden wollen

Dann ist die Einfahrphase ja noch nicht abgeschlossen, man sagt so, ca. 1000 km wären angebracht...

Momentan quäle ich mich noch mit der Powerwalze rum, so richtig doll passgenau ist sie nicht, da hakelt was, bekomm ich aber noch hin. Das dauert wohl noch etwas bis zum ersten Motorstart... (seufz) Der Tag hat einfach viel zu wenig Stunden!

-==[Schubsi]==-

Hallo Schubsi,

wenn man sich an die Bedienungsanleitung hält, hast Du recht: 5000 U/min 1000 km lang.

Ich habe die ersten 200 Km die 6000 Marke nicht überschritten, dann habe ich auch kurzeitig mal 7000 gedreht und auch mal kurz etwas mehr, 8000 U/min maximal. Ich denke man sollte es hören, ob man den Motor gesund dreht oder überdreht. Nur betriebswarm muß er sein, sonst geht er schnell hopps.

( Erzähl mir bitte nicht, das Du nach deiner Montage "natürlich" 1000 km lang nur 5000 U/min gedreht hast und daher mit 70 km/h über die Landstrasse geschlichen bist. Das glaubt Dir nämlich kein Mensch, ich auf jeden Fall nicht. Dazu macht die TDR zu viel Spaß )

Die Sache mit der Walze war bei mir ähnlich. ( Ich weiß aber nicht, ob beim Athenasatz eine andere Walze dabei ist, oder ob du deine alte nehmen mußt.)

Ich habe bei beiden Zylindern die gleiche Walze eingebaut. Beim ersten Zylinder passte die einwandfrei. Beim zweiten Zylinder hakte es schon beim Einbau und als ich dann den hintern Lagerdeckel festgeschraubt hatte, klemmte sie so stark, das der Servomotor sie nicht mehr bewegen konnte. ?!?.

Nach einigem tüfteln stellte ich fest, das Wellenbohrung und Aufnahmebolzen im Lagerdeckel nicht fluchteten. Den Deckel habe ich dann mir der Nadelfeile und Schmirgelleinen bearbeitet und als Schmiermittel habe ich Kupferpaste genommen. Die ist hinreichend hitzefest. Ob es sich bewährt werde ich sehen. Ab dann lief der Kram aber einwandfrei.

Viel Erfolg noch !

Gruß

Achim